Freitag

23
Okt
2009

Der Morgen danach - heute mit viel Funk und Studiogästen

Zum Wochenausklang ne Menge Funk im Funk.


- FunxForceFive, die schon legendäre Coverband aus Aachen, geben am Samstag ihr Abschiedskonzert. Wir haben Karten verlost. Herzlichen Glückwunsch an die Gewinnerin!
-> http://www.funkxforcefive.de

- Funky Mary ist eine neue Partyreihe im Parkside. Dick Diamond, Chris Brid und Twizm mixen FunkSoul und Hiphop-Classics mit Elektrosounds. Die zweite Ausgabe morgen, Samstag, 24.10. ab 23 Uhr. Die Jungs waren zu Besuch im Morgen danach und stellten ihr Partykonzept mal vor.
-> http://www.parkside-aachen.de

- Erst das Fressen, dann die Moral? Um Gentechnik in der Landwirtschaft dreht sich die Podiumsdiskussion heute abend im Großen Saal der KHG. Ira Heilburg vom AK Energie der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) war bei uns im Studio. Da dieses Thema generell jeden betrifft, der ab und zu mal was isst, lohnt es sich auf jeden Fall, hinzugehen. Heute abend im Großen Saal der KHG in der Pontstrasse um 19:30 Uhr. Parallel dazu ist noch bis Montag im Foyer die Ausstellung "Weltkulturerbe Saatgut" zu sehen
-> http://www.khg-aachen.de

- Stimmfilm ....hä? Ein Tippfehler? Nein, Stimmfilm ist Kino nacherzählt...so quasi. Was das genau ist, haben wir Euch in der Sendung erzählt, denn morgen abend gibt es wieder Stimmfilm
-> http://www.heimat.de/raststaette/index2.html

Wochenendtauglich gemacht haben Euch heute: Holger, Peter und Matthis

heute von 7 bis 10 Uhr!

11
Sep
2009

Licht im Stipendiendjungel - mit dem neuen Internetportal stipendienlotse.de

Am Montag hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan das neue Internetportal stipendienlotse.de freigeschaltet. Mehr Transparenz in die Stipendienlandschaft soll die neue Webseite bringen. Hier kann jeder nach einem passenden Stipendium suchen und Stipendienanbieter können sich präsentieren. Wir haben uns für Euch mal durchgeklickt:



Die Startseite ist schön übersichtlich, kein Schnickschnack. Es gibt genau zwei Möglichkeiten: zum einen nach Stipendien zu suchen und zum anderen für Stipendienanbieter, sich anzumelden und Ihr Stipendium einzustellen. Wenn man also ein Stipendium sucht, wird man auf eine Auswahlseite geleitet. Dort kann jeder nach speziellen Suchkriterine Stipendien suchen. Auch diese Seite ist übersichtlich und auf einen Blick kann man alles erfassen.

Suche

Man kann zur Suche diverse Kriterien angeben, um die Ergebnisse einzugrenzen: zum einen in welcher Ausbildungsphase man sich befindet – z. B. Studium, Promotion, berufliche Ausbildung. Weiter kann man auswählen, was man speziell sucht, ob ein Stipendium für die allgemeinen Lebenshaltungskosten, für einen Auslandsaufenthalt, für die Studiengebühren usw. Auch Preisausschreibungen kann man suchen, denn wissenschaftliche Preise sind ja in der Regel auch dotiert. Dann gibt man sein Studienfach an. Es gibt auch ein Feld zur freien Textsuche. Und dann kann man, optional, auch noch nach ganz speziellen Stipendin suchen: z. B. extra für Frauen oder für Alleinerziehende. Die Kriterien sind kurz gehalten, aber rausreichend um die Suche einzugrenzen. Mit dem Freitext kann man das Ganze dann noch spezieller gestalten.

Ergebnisse

Das beste ist, dass die Ergebnisse dann auf der gleichen Seite, wie die Suchkriterien angezeigt werden. Man kann also unkompliziert oben die Kriterien verändern und die Ergebnisse damit eingrenzen oder erweitern. Wenn man sich dann ein Ergebnis näher anguckt, wird dort übersichtlich dargestellt, was der entsprechende Anbieter ist und macht, wie genau die Art der Förderung ist und welche Voraussetzungen man mitbringen muss. Gegebenenfalls gibt es dann noch Informationen, wie und wann man sich bewerben kann und eine Kurzübersicht, welchen Suchkriterien das Ergebnis entspricht. Und dann natürlich den Kontakt zum Stipendienanbieter.

Andere Datenbanken

Es gibt viele Datenbanken. Das Problem ist, das die meisten speziell gehalten werden. Zum Beispiel gibt es eine Datenbank des DAAD; da findet man aber nur Auslandsstpendien. Dann haben einige Unis eigeene Datenbanken. Es gibt ein Portal für Forschungsstipendien usw. also jeweils spezielle Portale. Wenn man genau weiß, was man sucht, dann ist das ok, aber wenn man sich allgemein informieren möchte, dann muss man sich durch alle diese Datenbanken durchklicken. Es gibt auch allgemeine Datenbanken. Zum Beispiel gibt es bei e-fellows.net eine Stipendiensuche und bei unilife.de. E-fellows ist ein allgemeines Stipendien- und Karriereportal; da kann man sich auch über alles mögliche infomieren: über Hochschulen, Studiengebühren, Jobsuche usw. unilife.de ist ein Portal der AOK. E-fellows ist ähnlich aufgebaut wie stipendienlotse.de. Man hat fast die gleichen Auswahlmöglichkeiten für die Suche und bekommt auch relativ viele Ergebnisse. Störend ist, dass da Pop-Ups aufgehen. Das ist nervig und weniger übersichtlich, weil man dann wieder zurück klicken muss, um die Suchkriterien zu ändern. Ein Pluspunkt ist, dass man da nochmal zwischen Bachlor, Master, Diplom usw. suchen kann, was es so beim Studienlotsen so nicht gibt. Und man muss bedenken, dass es ein privates Portal ist. Bei den Hochschulen z. B. steht da explizit, dass ausgwählte Hochschulen vorgestellt werden, die e-fellows.net unterstüzen. Da könnten die Ergebnisse bei den Stipendien eventuell auch beeinflusst sein. Und für erweiterte Datenbanken muss man sich anmelden. Die Stipendiensuche bei unilife.de ist mehr als allgemein gehalten. Da kann man nur nach Stiftungen im In- und Ausland suchen, ohne weitere Eingrenzung. Und die Ergebnisse sind eher spartanisch.

Fazit

Stipendienlotse ist übersichtlich gestaltet bietet eine komfortable Suche und gut aufbereitete Ergebnisse. Es ist eine öffentliche Datenbank, also kann sich jeder seriöse Anbieter dort präsentieren. Wenn man nochmal speziell nach Abschlussart suchen möchte, sollte man mal auf e-fellows.net zurückgreifen. Das Portal ist allerdings privat. Das Portal vom Bundesbildungsministerium verdient durchaus den Namen Stipendienlotse.

stipendienlotse.de
e-fellows.net
unilife.de

8
Mai
2009

72-Stunden Aktion der KHG

Hier nochmal die Veranstaltungen

Freitag, 8. Mai 2009:
19.30 Uhr Benefizkonzert mit klassischen Werken europäischer und lateinamerikanischer Komponisten

Ausführende: Studierende der Musikhochschule aus verschiedenen Nationen
Susan Jofre am Fagott, Chile
Luis Castellanos am Klavier,Kolumbien
Kumi Itsuka an der Klarinette, Japan

Samstag, 9. Mai:

15.00 Uhr - Samowar - Gastfreundschaft am Samowar

15.15 Uhr - Kolumbianische Tänze: Herencia Latina

Tango - zum anhören, anschauen , mitmachen, erleben

15.30 Uhr - Konzertante Tango-Musik mit dem Saxophon-Quartett "ensemble carambolage" , Werke von Piazolla, Escaich und Itturalde
Ausführende: Studierende der Musikhochschule: Lars Dieckmann und Claudia Meures Tenorsaxophon, Huw Wiggin, Großbritannien, und Greta Schaller am Altsaxophon

16.00 Uhr - Tango-Salon zum Anschauen und Mitmachen
Showtanz und Schnupperworkshop mit Ilona und Salvador Rios

18.00 Uhr - Surprise-Workshop
mit Ina Zinkernagel und Axel Korf

19.00 Uhr - Kamerunischer Chor

Zu allen Veranstaltungen wird Essen und Trinken inter-kultur-pur gegen eine Spende für RoKoKo angeboten.

20
Mrz
2009

Neu im Kino: SLUMDOG MILLIONAIRE von Danny Boyle

Gestern war es also so weit: Knapp einen Monat, nachdem er in der Oscar-Nacht sämtliche andere Konkurrenten mit sagenhaften acht Oscars auf die hinteren Ränge verwies, ist er nun auch bei uns endlich gestartet: Der ominöse "Slumdog Millionaire" des Briten Danny Boyle.
Diese reiche Ausbeute ist Grund genug, das Erfolgsgeheimnis zu ergründen zu suchen.

Das Geheimnis seines Erfolges

Was hat dieser Film, was ihn vor den anderen Filmen so hervorstechen ließ?
Er hat keine Stars, einen nur leidlich erfolgreichen Regisseur ("Trainspotting", "28 Days Later"), und ist es überhaupt eine Hollywood-Produktion, sind doch alle Darsteller Inder oder indisch -stämmig und spielt der ganze Film in Indien? Aus Sicht der Academy und der Konkurrenten könnten dies durchaus berechtigte Einwände sein. Also muss es doch die Geschichte sein. Ein schöner Gedanke, dass eine Geschichte derart honoriert werden könnte. Und was für eine Geschichte! Es ist die Geschichte Jamals, eines indischen Slumdogs, so genannt, weil in den Slums Bombays aufwachsend er das Leben eines (räudigen) Hundes führen muss. Zumal nachdem seine Mutter Opfer eines brutalen Übergriffs einer verfeindeten Volksgruppe wird.
Dieser und anderer Lebensstationen werden wir rückblickend Zeuge, wenn Jamal das Unerklärliche erklärlich machen soll: Wie er beim indischen Ableger von "Wer wird Millionär" so weit kommen konnte, dass er nun nur noch eine Frage vom größten Erfolg eines Teilnehmers an dieser Show entfernt ist - der 20-Millionen-Rupien-Frage. Denn einem Slumdog wie Jamal nimmt doch keiner ab, dass er ehrlich die Fragen zu beantworten weiß. So muss er sich dem schmierigen Moderator (keine Spur von Perfekter-Schwiegersohn-Jauch) und einem Polizei-Inspektor erklären. Also lässt Jamal sein noch junges Leben (zum Zeitpunkt des Quizzes ist er gerade 18) vor seinem inneren Auge Revue passieren und teilt uns sein Schicksal mit (Im Trailer heißt es passend: „ Jeder Moment seines Lebens ist ein Hinweis auf die Antworten [des Quizzes]“).

Die Macht des Schicksals

Und sein Schicksal ist die Liebe zu Latika, einem gleichaltrigen Mädchen aus den Slums, das das dritte Musketier in ihrem Bunde neben seinem älteren Bruder Salim sein soll. Trotz all des Elends wissen die Kinder das Beste aus ihrem Leben zu machen und gewinnen dem Betteln, dem Stehlen, dem Betrügen in Form falschen Fremdenführens am Taj Mahal immer wieder auch den nötigen Spaß ab. Während Jamal sich aber seine Redlichkeit wahrt, driftet sein Bruder Salim immer mehr in die Kriminalität ab, die darin mündet, dass er einen ehemaligen Peiniger kaltblütig erschießt. Dieser hatte die Kinder zuvor mit Versprechungen gelockt, um sie dann als Kinderbettler einzusetzen, nicht davor zurückschreckend, einigen anderen Kindern zum Zwecke des besseren Effektes die Augen zu blenden.
Die Lichtgestalt in Jamals Leben und sein führender Stern am Schicksalsfirmament ist aber Latika. Ihr gilt sein ganzes Streben. Und trotz all der widrigen Umstände, die sich immer wieder zwischen ihn und Latika stellen, verliert er sie zwar immer wieder aus den Augen, bewahrt sie aber im Herzen. Die Motivation schließlich, die ihn zum Quiz geführt hat, ist der letzte Versuch, sie zu finden. Und so ist er nur noch eine Frage von der Erfüllung seines Schicksals entfernt...

Die Rezeption eines Slum- und nicht etwa eines Underdogs

Der Film hat seit seinem Erscheinen eine Vielzahl von Kritikern aus der Reserve gelockt. Die eine Seite hat ihn überschwänglich als Meisterwerk hochgelobt und ihm letztlich die stattliche Anzahl von acht Oscars (u.a. beste Regie, bester Film, beste Musik, bestes Drehbuch) beschert. Auf der anderen Seite meldeten sich aber auch viele zu Wort, die dem Film jeglichen Realitätssinn absprechen – oder schlimmer noch: ein Indien dargestellt wird, das es so nicht gibt. Viele störten sich auch an dem in ihren Ohren die Bewohner dieser Gebiete (aka Slums) verunglimpfenden Namen “Slumdog“, da sie keine Hunde seien, sondern einer Arbeit nachgingen wie andere auch. Und nicht zuletzt verweigerten sich viele Inder diesem Film, da sie kein Elend wollen sehen wollten, insofern sie sich das Ticket überhaupt leisten konnten: Sie bevorzugen typische Bollywood-Filme, in denen sie in eine andere, Bonbon-farbig-bunte und bessere Welt voller Musik flüchten können, um das auswärtige Leben für eine gewisse Zeit ausblenden zu können. Aber ist „Slumdog Millionaire“ nicht so intendiert? Ist er nicht gerade ein Film, der in diese (Finanz-)Krisen geschüttelten Zeiten passt? Und bedient er nicht gerade unser derzeitig besonders stark empfundenes Bedürfnis nach Realitätsflucht in ideal(-isiert-)er Weise?
Aus westlicher Perspektive ist Danny Boyle ein klassischer feel-good-movie gelungen, der den Zuschauer, der nicht gänzlich zynisch geraten ist, mit einem breiten Grinsen in die Welt außerhalb des Kinos entlässt, auf dass das Strahlen die Düsternis der Umwelt auf möglichst lange Zeit zu bannen vermag.
So lasst auch ihr euch beglücken...

Im CAPITOL zu sehen täglich 14.45 + 17.15 + 20.00 Uhr
Fr. & Sa. auch 22.45 Uhr

Mit freundlicher Empfehlung des Cinemans

13
Mrz
2009

Daft Punk Sample Maschine

Die Daft Punk Console gibts hier.

30
Jan
2009

The curious case of Benjamin Button - der Kinotipp des CineMans

Die Zeichen der Zeit

Was ist Zeit? Was ist Leben, was ist Tod? Was ist der Weg dorthin: das Altern? Biologisch betrachtet bedeutet Altern – also das körperliche Vergehen über die Zeit – die abnehmende Fähigkeit der Zellen sich zu teilen; absterbende Zellen können nicht mehr durch neue ersetzt werden. Dieser Prozess ist unaufhaltsam und noch weniger unumkehrbar. Am Ende eines Lebens wartet jenseits des zunehmenden Gebrechens der Tod, uns gütig aufzunehmen.
Was aber, wenn das (vermeintliche) Ende erst der Anfang wäre?
Der Reflux der Zeit, die Uhr, die zurückgeht anstatt vor. Von Zeitreisen wurde im Film und in der Literatur immer wieder berichtet, wohl seltener aber von Zeitreisen in die Vergangenheit, erfahren am eigenen Körper. Das ist die Prämisse dieses wundervollen Filmes.
Benjamin Button ist Gegenstand dieses Wunders, denn er kommt als greisenhaftes Baby zur Welt, um fortan immer jünger zu werden. Gespielt wird die Figur des Benjamin Button von Brad Pitt, der zunächst unter einer Maske des Alters versteckt ist und gegen Ende wieder so jung sein darf wie in „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ aus dem Jahre 1992.

Die Macht des Schicksals

Wie kommt es dazu, das sein Schicksal ist, jünger zu werden, während alles um ihn herum altert? Es wird eine mögliche Erklärung geliefert in Form einer Uhr, die gegenläufig arbeitet und in der Stadthalle New Orleans installiert. Zum ersten Einsatz kommt sie 1918, dem Jahr seiner Geburt. Aber eigentlich ist die Lösung des Rätsel des seltsamen Falles des Benjamin Button zweitrangig. Man muss es nicht wissen, um dem Film über seine episch ausgebreitete Geschichte von 166 Minuten willig zu folgen.
Wie es sich in einer filmischen Reflektion der Zeit gehört, beginnt der Film mit dem Rückblick einer Sterbenden auf ihr Leben, in dem die Hauptrolle jemand anderes spielt: Benjamin Button. Aus seinen Aufzeichnungen, die ihr die Tochter vorliest, erschließt sich sein wundersames Leben Stück für Stück: Kurz nach seiner Geburt ausgerechnet vor den Pforten einer Senioren-Pension ausgesetzt, wächst er umringt vom Alter auf, um nach und nach zu erkennen, dass er nicht einer unter Gleichen ist, auch wenn man das, seine äußere Erscheinung betrachtend, nur zu gerne vermuten möchte.
Man erwartet von ihm Erfahrenheit, doch diese muss er sich auf seiner Odyssee namens Leben erst erwerben. Teils in Freude, teils in Leid: Alles hat seine Zeit.

Eine Lebensgeschichte a priori ins Gesicht geschrieben

Neben einer leidenschaftlichen und unkonventionellen, wenn nicht offensichtlich bizarren Liebesgeschichte ist dieser Film von David Fincher eine Reflektion über das Alter(n), die Vergänglichkeit und die Verschwendung von Zeit für nichtige Dinge ausgebreitet auf eine Lebensspanne von knapp 80 Jahren. Der Film ist durch und durch lebensbejahend und mahnt zum Genuss der Zeit, die einem jeden von uns kraft des Schicksals gegeben ist. Die Gegebenheiten können wir nicht immer nach unserem Willen steuern; das Leben wird von Gelegenheiten bestimmt, selbst von denen, die wir verpassen, so heißt es sinngemäß im Film. Diese Spiegelungen über die Zeit kommen manchmal ein wenig zu aphoristisch her (sagt der um Zynismus bemühte Part in mir), doch das schmälert nicht das Vergnügen am Film. Anrührend und kurzweilig ist dieses Erzählkino – so wie Erzählkino sein soll. In dem die Schaueffekte (die beeindruckende Maske, wenige Action-Szenen) aufs Nötigste reduziert sind, um Gefühle der stillen und umso kraftvolleren Art zum Erblühen zu bringen. Beruhend auf einer Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald beweist David Fincher in seiner Inszenierung, warum Amerikanern nachgesagt wird, sie seien großartige Erzähler.
Dreimal hat er bereits mit Brad Pitt zusammengearbeitet (nach 7ven und Fight Club), doch niemals so erfolgreich wie in diesem Projekt; einen neuen Weg hat er beschritten, der vielleicht in eine großartige Oscar-Nacht für sie führen wird: 13 Oscar-Nominierungen sprechen für sich.

Mein Fazit: Form und Inhalt verbinden sich zu Perfektion – großartiges Erzählkino!

Zu sehen seit dem 29. Januar 2009 im Cine-Karree.

Viel Spaß wünscht euch Elmar Mertens

19
Sep
2008

Der Cineman empfiehlt

Tropic Thunder von Ben Stiller, ab 18.09.2008 im Cinekarree

Zu Beginn eines Filmes erfolgt für gewöhnlich die Exposition, in der die wichtigsten Charaktere eingeführt werden und wir einen ersten Eindruck ihrer Eigenarten bekommen. Dies ist eine Film-im-Film-Farce; warum soll man dieses Problem dann nicht in der Weise lösen, dass die drei Hauptdarsteller des geplanten Filmes in Form der Trailer zu ihrem jeweilig letzten Film vorgestellt werden. Durch diesen gelungenen Drehbuchclou erfahren wir also, dass Tugg Speedman (Ben Stiller) im ständigen Neuaufguss seiner größten Rolle als Action-Held „Scorcher“ nun in Scorcher VI zu sehen ist. Jeff Portnoy (Jack Black) hingegen ist abonniert auf infantile Furz-Filme, in deren letzter Version er sämtliche Rollen selbst spielt, die doch wieder alle nur das Gleiche tun. Nebenbei ist er ein drogensüchtiger Krawallmacher. Der dritte Hauptdarsteller ist ein schauspielerisches Schwergewicht, ein Method-to-the-Max-Actor, der sich bis zur Selbstaufgabe der jeweils nächsten Rolle verschreibt. Für seine kommende Anstellung schreckt der Australier Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) selbst vor einer riskanten Pigmentierungs-Operation nicht zurück, um überzeugend einen afro-amerikanischen Soldaten im Vietnameinsatz zu mimen. In seinem letzten wieder einmal Oscar-gekrönten Einsatz spielte er an der Seite des „realen“ Tobey Maguire einen Priester, der sich seiner Versuchung stellen muss. Diese drei Trailer zeigen in ihrer – nur leichten – Überzeichnung, wie Hollywood tickt: Einfallslosigkeit im Actionkino, Sinn (?) für derben Klamauk und rührselige Schmonzetten sind die vorrangigen Projekte, die die Verantwortlichen für ein Konsum-williges Publikum zurecht zimmern.
Nun werden diese drei so unterschiedlichen Filmstars in einem aufwendigen Projekt zusammengebracht, um den teuersten Kriegsilm aller Zeiten zu drehen. Doch das Spektakel droht an den „künstlerischen Differenzen“ zwischen den Hauptdarstellern sowie den Grabenkämpfen mit ihren inneren Dämonen (die Krisen, die wohl jeder Top-Schauspieler durchmachen muss) zu scheitern. Der Debüt-Regisseur Damien Cockburn (Steve Coogan) scheint überfordert. Da rät ihm Vietnam-Veteran und Buchvorlagenlieferant Four Leaf Tayback (herrlich verwildert: Nick Nolte), die verwöhnten Schauspieler auf ein Set in die Wildnis zu verfrachten, wo sie ihnen ein echtes Kriegsgebiet vor zu gaukeln gedenken. Sie ahnen allerdings nicht, dass sie sich in tatsächliches (Drogen-)Kriegsgebiet begeben haben. Als der Regisseur prompt auf eine Mine tritt und sich in Matsch und Gedärmen auflöst, halten die Schauspieler dies nur für einen tollen Effekt, allen voran Speedman. Was nun folgt ist eine irrsinnige Tour-de-Farce durch die Welt des Kriegsfilmes, in deren Folge das Team sich beweisen muss, dass es tatsächlich ein Team ist (die Message des Films?) - man achte so auf Verweise auf Rambo, Platoon, Apocalypse Now sowie Mission Impossible, um nur einige wenige Vorlagen zu nennen. Musikalisch gibt es dazu die üblichen Verdächtigen wie Steppenwolfs The Pusher, Sympathy for the devil von den Rolling Stones oder Buffalo Springfield mit For what it's worth. Auch im Nachgang muss ich in Erinnerung an die zahlreichen Zitate munter drauf los schmunzeln. Ein weiterer Genuss sind die schon erwähnten Cameos. Mal sehen, ob der Zuschauer sogleich den Mann hinter der Maske des sich höchst unflätiger Beschimpfungen bedienenden, cholerischen Produzenten Les Grossman erkennt.
Vordergründig eine Persiflage auf herkömmliche, tradierte (Anti-)Kriegsfilme, hebelt dieser Film genüsslich die typischen, vorherrschenden, den Erfolg erzwingenden Hollywood-Mechanismen aus, hält eulenspieglerisch dagegen und startet die eine um die andere Attacke auf den Sitz der Lachmuskulatur.
Also handelt es sich bei diesem subversiven Machwerk nicht nur um einen Genre-Spoof, sondern auch um einen General-Angriff auf das System des amerikanischen Filmbusiness – der Hang, sich ständig der eigene Fixstern zu sein (Sonderbehandlung auf dem Set, die Mode, sich Publicity-wirksam zu inszenieren durch den Erwerb von Patenkindern, das Gott gleiche Gehabe der Finanziers, Drogenkonsum als Kompensation, Realitätsflucht, der Trend, dass Rap-Stars auf die Leinwand drängen et cetera et cetera).
Und Ben Stiller beweist nach Reality bites (1994), The Cable Guy (1996) und Zoolander (2001), dass er durchaus den Regiestuhl besetzen darf. Einen Regisseur hat er ja bei Ricky Gervais' Extras auch schon gespielt. Vielleicht hat er sich von ihm auch den Kate Winslet in den Mund gelegten Tipp zum sicheren Erwerb eines Oscars entlehnt, den nun Lazarus Speedman an die Hand gibt. Kein runder Schluss für eine Filmbesprechung, aber schlichtweg Ausdruck meiner absoluten Begeisterung.

Also, rein in den Film und Ablachen!

12
Sep
2008

Neues vom Wettergott

Rückblick:
Wem gestern tagsüber das Wetter karibisch vorkam der lag nicht ganz daneben, denn der Ex-Hurrikan Hanna lag vor der Küste Irlands und schaufelte eine Menge feuchter Warmluft nach Mitteleuropa, die uns gerade beeinflusst.

aktuell...:
... liegen die unser Wetter bestimmenden Druckgebilde so verteilt, dass die Warmluft von Ex-Hanna, die derzeit südlich von Island liegt, in die Zange genommen wird. Über Skandinavien liegt ein kräftiges, stationäres Hoch, an dessen Südflanke von Nordosten her trockene und kalte polare Kontinentalluft heranströmt, während von Westen, also hinter unserer karibischer Warmluft, Luft eines atlantischen Hochs dagegenhält. Bildlich gesprochen wird dabei die feuchte Warmluft ausgequetscht wie ein nasser Schwamm, so dass es den ganzen Tag lang zu teils kräftigen Regenfällen kommt.
In der Nacht zu Samstag wird das Regengebiet rückläufig und zieht sich nach Südwesten zurück, wodurch wir zum zweiten Mal getroffen werden. Allerdings schwanken die Niederschlagsprognosen noch stark, so dass über die räumliche Verteilung noch Unklarheit herrscht. So ist der gerade gefallene Regen z.B. in aktuellen Prognoseläufen nicht in der Intensität vorhergesagt worden.
Wenn sich dann der Regen ganz nach Belgien und Frankreich zurückgezogen hat, dann setzt sich auch bei uns die trocken-kalte Luft des skandinavischen Hochs durch. Die neue trocken-kalte Luftmasse macht sich weniger durch kalte Tage bemerkbar, weil tagsüber die Sonne scheint, sondern viel mehr durch klare kalte Nächte. So kann es bei nächtlicher ungehinderter Ausstrahlung morgens unter 5 Grad kalt werden, vielleicht gibt es auch schon mit Bodennebel. Da sich die Minimum- wie die Maximumtemperaturen auf einen Messort in 2m Höhe über Grund beziehen (Wetterhütte), ist bei "günstiger" Lage (Kaltluftsee, dazu klare Nacht, kein Nebel, kein Wind) morgens früh sogar Bodenfrost möglich.

heute:
Es regnet den ganzen Tag teils stark. Mehr als 16 Grad sind nicht zu erwarten, nachmittags eher noch weniger.

Samstag:
regnet es noch morgens und bis in den Nachmittag hinein, dann lässt sich abends vielleicht noch die Sonne blicken. Nachts wird es mit 5 Grad kalt.

Sonntag:
trocken und sonnig. Max. 17 Grad.

Montag und die kommende Woche:
trockenes, sonniges Frühherbstwetter mit max. knapp 20 Grad.

Kino, die 2.

Die offizielle Filmvorstellung: Gomorra – Reise in das Reich der Camorra. Ab 11.09.2008 im Capitol (Achtung: Laufzeit 135 min! Daher 50 Cent Überlängenzulage)

Gomorra, der preisgekrönte Film ( u.a. den Großen Preis von Cannes) von Matteo Garrone, entführt in die Welt der großen und kleinen Mafiosi, die sich erschreckend und banal in ihrer Alltäglichkeit darstellt. Anhand von fünf parallel nebeneinander arrangierten Geschichten bekommt das, was man als organisierte Kriminalität made in Italy zu glauben kennt, eine Vielzahl von Gesichtern. Basierend auf den Recherchen des Buchautoren Roberto Saviano entstand so ein Panoptikum des Verbrechens in eindringlichen Bildern mit eindrucksvollen Lebensläufen, die in ähnlicher Motivation fußen: Raus aus dem Elend der neapolitanischen Vorstädte. Doch die Sozialisation in den riesigen Wohnsilos lässt wenige Abweichler von der Norm zu, die darin besteht, möglichst bald aufzusteigen in der kriminellen Hierarchie, die mit Ehre nicht viel gemein hat, dafür um so mehr mit Macht lockt. Toto ist so ein Fall. Der Junge beobachtet mit Spannung und Neugier das Leben der Großen, er will auch dazu gehören. So erarbeitet er sich schrittweise deren Respekt, um schließlich einer der ihren zu werden. Doch mit seinem früheren Freund kann er nun nicht länger befreundet sein, schließlich gehört dieser zur anderen Seite, sprich einem befeindeten Clan. Das Gespräch über die Umwertung ihrer Beziehung läuft lapidar, als wäre es nichts Besonderes, sich dann über den Haufen zu schießen. Im Verlauf der Handlung wird Toto dann zum Verräter an einer Freundin, nimmt billigend ihre Hinrichtung in Kauf, um weiter Mitglied des Clans zu bleiben.
Pasquale hingegen hat nach einem Anschlag auf die chinesische Konkurrenz in der Fälschung teurer Haute-Couture genug von der Ausbeutung und dieser Welt, in die er aus Armut herein gewachsen ist. Er wendet der Schneiderei (er war ein begnadeter, leidenschaftlicher Schneider) und seiner Vergangenheit den Rücken zu und beginnt ein neues Leben als Fernkraftfahrer.
Doch wie die Mafia auch im Lokalen ihre Wurzeln haben mag, so ist sie schon lange ein global operierendes Unternehmen, im Film exemplifiziert am internationalen Giftmüllhandel – immer noch ein sehr aktuelles Problem gigantischen Ausmaßes.
Durch die Vielzahl von Handlungssträngen ergibt sich eine nahezu dokumentarische Tiefe, die der Spannung in keinster Weise abträglich ist und die nahezu 135 Minuten schnell am Auge vorbeiziehen lässt; nicht hingegen die Erinnerung: Der Film wirkt noch lange nach, denn man weiß: dieses Gomorrha gibt es wirklich. Nicht nur im armen Süden Italiens.

Neulich in der Sneak: Redbelt von David Mamet (offizieller Filmstart: 18.09.2008)

Sneaks sind Vabanquespiele. Oder, wenn wir im Bild des Spieles bleiben wollen: Sneaks sind wie russisches Roulette – du weißt nicht, was die nächste Filmrolle enthält; entweder einen Schlappschuss oder einen Volltreffer. In diesem Bild ist Letzteres ausnahmsweise auch die erwünschte Alternative. So gesehen bietet eine Sneak genau das, was die abgestumpften Menschenmassen brauchen. Vielleicht erfreut sich diese Form der Vorpremiere gerade deswegen nach wie vor ungebremster Popularität. Nervenkitzel vor dem vermeintlichen Nervenkitzel des Films (wahlweise austauschbar mit Spannung vor der komischen Auflösung in der Komödie oder Herzrasen vor dem ersten Filmkuss im Liebesfilm etc.). Ich könnte weitere Überlegungen bemühen, um die Motivation der Menschen zu erfassen, am Ende lande ich doch bei mir.
Wie kann ein Mensch von halbwegs gesundem Menschenverstand wie ich sich auf diese Mätzchen einlassen, zumal wenn ich mir einbilde, ein Filmliebhaber zu sein und nicht einfach ein Konsument von oberflächlichen Popcorn-Kino oder eben auch nur von Popcorn?
Auch diese Frage nur zum Versuch der Klärung meiner Anwesenheit. Nennen wir es einfach mal die Glücksritter-Bekloppteritis, die mich zu einem Schuss ins Blaue verführte. Oder auch einem Schlappschuss wie oben.
So sitze ich also in meinem Sessel und versuche die ersten Zeichen zu lesen, zu deuten, zu abstrahieren: Welches Studio, wer spielt mit, wer schrieb das Drehbuch, wer führte Regie?
Der Reihe nach: Sony classics, Chiwetel Ejiofor (wer?) [dann folgen später noch: Joe Mantegna (also ein Mafia-Film) und Tim Allen (oder eher doch eine Komödie, warum dann aber Tim Allen unter ferner liefen?)], David Mamet, David Mamet. David Mamet? Das sagt mir doch was. Genau: David Mamet hat doch dieses Standardwerk für werdende Drehbuchautoren und Filmregisseure namens ON DIRECTING FILM (Die Kunst der Filmregie) geschrieben. Dann bin ich ja mal gespannt und gebe dem Film einige Vorschusslorbeeren. Doch meine zunächst positiv gestimmte Haltung dem Film gegenüber bedarf spätestens nach der ersten Viertelstunde (ist da nicht Zeit für den ersten Plotpoint?) der Revidierung. Aber erzählen wir zunächst, was passiert: Protagonist von Redbelt ist Mike Terry (eben der mir bisher unbekannte Chiwetel Ejiofor), der ein kleines Jiu-Jiutsu-Studio führt. Er wird als besonnener Charakter etabliert, was nicht zuletzt an seiner absoluten Hingabe an den Ehrenkodex der Samurai liegt. Diese Konsequenz wird im Fortgang der Handlung deren Katalysator bleiben – bis zum eher süßen als bitteren Ende.
Mike und seine hübsche Frau Sondra haben ständige Geldsorgen, wobei das Sorgen um das Geld eher auf Seiten seiner Frau liegt. Er hingegen lebt für seine Philosophie und seine Schüler. Im Verlauf des Films wird lediglich Mikes Vergangenheit angedeutet. So war er wohl Nahkampftrainer im Golfkrieg; aus dem Wettkampfleben hat er sich aus Überzeugung zurückgezogen. Doch die Dramaturgie des Filmes sieht vor, dass er diese Überzeugung verleugnen muss, um doch als strahlender moralischer und physischer Sieger aus der Handlung hervor zu gehen. Bis es aber soweit ist, bedarf es noch einiger dramatischer Wendungen und eben solcher Scharmützel.
Der Abriss: Eine Passantin (zufälligerweise Anwältin, was Mike später noch zugute kommen soll), löst einen Schuss aus der Dienstwaffe eines Polizisten, der Mikes Schüler ist, nachdem dieser sich der Frau genähert hatte (sie war Opfer einer Vergewaltigung). Dabei wird die Frontscheibe zerstört, Indizien mit der Patronenhülse geschaffen. Später erschießt sich der Polizist, als Mike ihm unwissentlich eine gestohlene Uhr als Ausgleich für ausgebliebenen Lohn vermacht, die er wiederum als Geschenk von einem berühmten Schauspieler (Tim Allen) geschenkt bekommen hat, nachdem er diesem bei einer Kneipenschlägerei zur Seite gestanden (und natürlich eindrucksvoll gewonnen) hatte. Über den Schauspieler scheinen sich Mike neue Einnahmequellen zu erschließen, soll er doch mit seinem Kampfwissen als Experte am neuen Filmprojekt mitwirken. Doch der Produzent (Joe Mantegna) klaut ihm nur eine Idee zu einer Jiu-Jiutsu-Kampfauslosung. Beim Versuch, mithilfe der Anwältin, der er zwischenzeitlich neues Selbstbewusstsein im Umgang mit ihrem Trauma gegeben hat, den Ideenklau finanziell ausgeglichen zu bekommen, wird er mit augenscheinlich kompromittierenden Unterlagen konfrontiert (die Patronenhülse, die Uhr). Im Zuge dessen bringt sich der Polizist um. In die Ecke gedrängt bleibt Mike nichts anderes übrig, wieder in den Ring zu steigen, um an fingierten Fights teilzunehmen. Sein Ehrgefühl rebelliert, er will die ganze Angelegenheit während des großen Fights zwischen seinem Schwager und dem japanischen Meister publik machen. Auf dem Weg zur Erfüllung seiner Mission ist er von keinem aufzuhalten – selbst nicht seinem Schwager, immerhin Träger des „Redbelt“, der höchsten Auszeichnung für den Meister aller Meister (toppt jeden schwarzen Gürtel). In einem emotional trashigen Finale überreicht ihm zunächst der Japaner als Zeichen der Ehrerbietung seinen Meistergürtel. Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von wo noch der Rote Gürtel her. Ein Blick des geschundenen Helden in die Runde, dann Abblende. Endlich.
Der Begriff der Ehre soll durch den Film den roten Faden ziehen, dabei ist es eher ein rotes Kaugummi, das Fäden zieht, nein, halt, es ist kein Kaugummi, das dort rot und überall strahlt, es ist der Namen gebende rote Gürtel. Der Weg des Samurai ist gepflastert mit Poesiealbum-reifen Sprüchen – so spricht der Zyniker. Ich würde mir gerne ein Stück von der Samurai-Philosophie abschneiden und in den Alltag hinüber retten, spricht der sentimentale Moralist. „Es gibt immer einen Ausweg“ so die Tagline. Einen Ausweg aus dem Genre-Geschwurbel will es allerdings nicht so recht geben. Darf es also noch ein bisschen mehr Rührstück sein? Nichts halbes, nichts Ganzes, von allem ein bisschen ist bei dem Versuch herausgekommen, an alte Erfolge anzuknüpfen. Denn David Mamet ist ein großer Name. Oder gewesen? Eine kleine Auswahl, die einem die Tränen in die Augen treibt, wenn man sich nun diesen Film ansehen muss: The Postman always rings twice, The Verdict, Glengarry Glen Ross, Wag the dog.
Ich komme nicht umhin, die ganze Misere des Films an einem Zitat des Meisters himself aufzuzeigen: „Ein guter Autor wird nur dann besser, wenn er lernt, zu streichen, das Schmückende, das Beschreibende und vor allenm das tief Gefühlte und Bedeutungsvolle herauszunehmen. Was bleibt übrig? Die Geschichte bleibt übrig: die wesentliche Entwicklung von Ereignissen, die dem Helden auf dem Weg zu seinem einzigen Ziel widerfahren. Der Sinn, sagt Aristoteles, ist das, was dem Helden widerfährt ... nicht dem Autor. Man braucht nicht sehen können, um eine solche Geschichte zu schreiben. Man muß denken können. Das Drehbuchschreiben ist eine Kunst, die auf Logik beruht. Sie besteht aus der beharrlichen Anwendung einer Reihe von grundlegenden Fragen: Was will der Held? Was hindert ihn daran, es zu kriegen? Was passiert, wenn er es nicht bekommt?“
Warum hat sich der gestandene Drehbuchautor und Regisseur David Mamet nur nicht selber an seine Lehren gehalten?
Schade!

Der Morgen danach

Die Morgensendung im Hochschulradio Aachen auf der 99,1 MHz

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Neubau-Einweihung an der RWTH Die neugebaute Versuchshalle...
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