Freitag

11
Apr
2008

Die filmische Neuvorstellung - Neues vom Cineman

...Before the devil knows you are dead (aka Tödliche Entscheidung), der neue Film von Sydney Lumet,

…ist nicht der vollständige Titel. Vielmehr handelt es sich bei diesem leicht irritierenden Spruch (aufgrund der zwei verschiedenen Leseweisen), um das Ende eines irischen Toasts. In Gänze lautet es daher vielmehr: „May you have food and raiment, a soft pillow for your head; may you be 40 years in heaven, before the devil knows you're dead.“ Was hier als Wunsch ausgesprochen wird, ist im Film düstere Drohung und Hinweis auf die schlimmen Dinge, die da noch kommen.

Was ist das Wesen eines Thrillers? Für mich eine Vielzahl von literarischen bzw. filmischen Metaphern und Phrasen. Wie das Bild der Verstrickung: Jemand tut etwas (in seinen Augen vielleicht sogar etwas Gutes), doch kraft seines Handelns verheddert er sich immer weiter in das Gespinst aus Stolperfallen und Schlingen, die sich mit jeder Bewegung immer fester um einen schließen. Es ist die Dante’sche Hölle, in die der Weg spiralförmig immer weiter nach unten führt – zum Teufel persönlich. Es ist das Bild vom Punkt auf dem Weg, ab dem es keine Umkehr mehr geht; es ist der Weg der Verdammnis.

Was ist das Wesen eines Dramas? Für mich wiederum ist es die Mangelhaftigkeit in der Kommunikation oder sogar das vollständige Fehlen einer eben solchen. In manchen zwischenmenschlichen Konstellationen erschweren vielfältige Faktoren das Funktionieren von Verständigung. Zum Drama wird es allerdings erst, wenn man sich selber oder gegenseitig im Wege steht und das aufgrund mehr oder minder offensichtlicher Missverständnisse. Das Drama ist dann am größten, wenn man sehenden Auges in den Untergang geht, billigend das Mitleiden anderer in Kauf nehmend.

In einer Kritik stand die Formulierung – so oder so ähnlich: Familientragödie altgriechischen Ausmaßes. Das stimmt, wenn man bedenkt, dass das Leid, das sich die einzelnen Familienmitglieder zufügen, ein selbstgemachtes ist, und ein lang gehegtes zumal.
Hier gibt es keine Erlösung für die Handelnden, wenn man bei dem Wirken des Schicksals überhaupt noch von handeln sprechen kann. Am ehesten findet man den Kompromiss, wenn man von einem gemachten Schicksal spricht; ein Schicksal wie eine Maschine, die einmal angeworfen nur noch zur Verdammnis führt.
Und wieder einmal ist die Katharsis, die Läuterung nur dem Zuschauer bestimmt.

Diese Vorgedanken seien mir gestattet, um besser auf den Film einzustimmen, dessen Besprechung hier nun folgen soll.

Wie werden die einzelnen Mitglieder dieses Familiendramas eingeführt?
Da wäre zunächst Andy (Philip Seymour Hoffman), der ältere zweier Brüder. In der ersten Einstellung des Filmes sieht man ihn, wie er seine Frau Gina (Marisa Tomei) von hinten nimmt wie ein Tier, wie ein dicker Eber vielmehr. Dabei betrachtet er sich stolz im großen Spiegel, der neben dem Bett angebracht ist. Eitel und selbstherrlich kommt er sich vor. Doch die Fassade des Starken ist sehr dünn und brüchig.
Anders ist Hank. Hank (Ethan Hawke) erscheint direkt als der Loser, als den seine Ex-Frau und später auch seine Tochter ihn sehen. Ein Trinker, ein Spieler, eine traurige Gestalt. Oder in vielen Augen immer noch ein Baby, das zu schwach ist, selber etwas auf die Beine zu stellen.
Bis auf die Tatsache, dass er sich Gina mit seinem Bruder teilt, ohne dass dieser natürlich etwas davon weiß, noch ahnt, haben sie nicht viel gemein. Einzig die akuten Geldprobleme eint sie.
Während Hank mit Geld nicht umzugehen versteht, ist Andy eigentlich ein cleverer Immobilienmakler. Eigentlich. Hank hat aber Firmengelder in nicht unbeträchtlicher Menge veruntreut, und nun stehen Finanzprüfungen im Hause an. Emotional ist er ein Wrack, das seine verdrängten Gefühlswelten in Drogenräuschen zu ersticken versucht. Er will seiner Frau einen Lebensstandard geben, den er sich im Grunde nicht leisten kann. Gina bestärkt ihn in diesem Ansinnen, da sie sich mit vermeintlichem Reichtum die eigene gefühlte Wertlosigkeit vom Hals schaffen möchte.
Was liegt also näher, als ein Juweliergeschäft auszurauben. Und warum nicht gleich das der Eltern.
Denn die Familienbande sind schwach ausgeprägt, falls sie überhaupt noch vorhanden sind.
Wie so häufig läuft alles schief, was nur schief gehen kann. Da Hank sich den Raub nicht zutraut, heuert er seinen Kumpel Bobby an, der die Juwelen stehlen soll, während Hank den Fluchtwagen steuert. Der simple Plan eskaliert, als Bobby eine scharfe Waffe ins Spiel bringt. Bevor er selber erschossen durch die Eingangstür des Ladens nach draußen vor die ungläubigen Augen Hanks geschleudert wird, gibt Bobby einen Schuss auf die Verkäuferin ab und verletzt sie dabei schwer.
Was Hank zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht weiß, ist, dass das weibliche Opfer seine Mutter ist. Durch einen unglücklichen Zufall ist sie zur Tatzeit im Geschäft, und nicht – wie geplant – die Freundin der Eltern. Die Mutter liegt im Koma, sie ist hirntot und wird nur noch künstlich beatmet. Ihr Mann, der dominante Patriarch Charles Hanson (Albert Finney), muss die schwere Entscheidung treffen, sie gehen und die Maschinen abstellen zu lassen. Nach ihrem Tod kennt er nur noch den Gedanken, Rache an den Hintermännern für diese Untat zu nehmen.
Auf der Beerdigung ergibt sich zwischen ihm und Andy die Möglichkeit, sich auszusprechen und alte Verletzungen zu beseitigen. Doch Andy will nicht eine Entschuldigung des Vaters hinnehmen, als würde das seine Minderwertigkeitskomplexe und das erlittene Leid einfach so ungeschehen machen. Wie Andy es einmal passend ausdrückt: In der Welt der Bilanzen ist alles eine Summe der einzelnen Teile. In ihm wollen sich die einzelnen Teile zu keinem harmonischen Ganzen fügen.
Während Hank vom Bruder von Bobbys Witwe unter Druck gesetzt wird, muss sich Andy mit der Tatsache konfrontiert sehen, dass Gina ihn verlassen will, nicht ohne ihm vorher mitzuteilen, dass sie ein Verhältnis mit seinem jüngeren Bruder hatte. Sie erwartet von ihm eine angemessene Reaktion, aber Andy weiß nicht mit seiner Umwelt zu kommunizieren. Vielmehr hat er mit sich abgeschlossen und schreckt nun nicht mehr vor Mord zurück, um sich doch noch ein „sorgenfreies“ Leben zu verschaffen.
Charles Hanson hat mittlerweile Andy als den Drahtzieher der Tat identifizieren können und folgt ihm, um ihn letztlich zu richten.
Am fatalen Ende gelingt Hank eine fragwürdige Flucht von einer Hölle in die nächste; Charles geht hingegen in ein Licht, das nicht der Himmel ist.

Die Erzählstruktur des Filmes ist springend. Dank Einblendungen bezüglich der chronologischen Einordnung verliert man aber nicht den Faden, zumal die Szenen sich zum Teil wiederholen, wenngleich dann auch aus einer abgeänderten Perspektive. So ergibt sich eine quasi vielgesichtige, Rashomon-artige (fürs Fernsehen auch von Lumet 1960 verfilmt) Schau auf das Geschehen, nur um umso deutlicher die Unausweichlichkeit des Schicksals zu unterstreichen.

Der verantwortliche Komponist Carter Burwell (eine Art Hofkomponist der Coen-Brüder) findet dafür die richtigen Töne: Simpel ist der Score, und doch eindringlich – spiegelt sich doch in der absteigenden Tonfolge die ganze Tragik des Niedergangs wieder.

Dies ist also der neue Film von Sydney Lumet. Er ist Jahrgang 1924 (!) und kann auf eine lange Vita filmischen Schaffens zurückschauen. Darunter fallen Klassiker wie 12 Angry Men (1957), Serpico (1972) oder Dog Day Afternoon (1975) (letztere beiden meine Favoriten).
Er ist schlichtweg ein Altmeister des Thrillers. Auch dieser Film ist ein weiterer Meilenstein auf seinem noch hoffentlich langen Weg durch die Abgründe der menschlichen Seele.
Diese spiegeln sich auch in denen der Protagonisten, intensiv und nachfühlbar dargestellt vor allem von der männlichen Schauspielerriege: Philip Seymour Hoffman als innerlich zerrütteter Sohn eines ihm gegenüber überstrengen Vaters, dieser gespielt von Albert Finney, in dessen Physiognomie sich Härte ebenso wie Trauer widerspiegelt; und Ethan Hawke als der verzärtelte Sohn, der nicht ernst genommen wird, dem er hier sein jungenhaftes, naives Gesicht leiht (einen wirklich bösen Menschen möchte man ihn einfach nicht spielen sehen).
Ein Film, der mehr ist als nur die Summe seiner Teile.

Zu sehen im Apollo, in der Woche vom 10.04. bis 16.04.2008 täglich 20.00 und 22.15 Uhr im Kino 3

4
Apr
2008

Der Duft der Magdalenen - Proust revisited

Man kann auch mit pflanzlichen Fett dick werden. Getreu diesem Motto hatte ich den gestrigen Tag der Suche nach typisch spanischem Gebäck gewidmet - und bin auch (p)fündig geworden.
Eine Angewohnheit von mir, die meiner Zugehörigkeit zu den Pfadfindern geschuldet zu sein scheint (und somit per se keine schlechte sein darf), ist, dass ich mich gerne aus meiner Intuition heraus in fremden Orten orientiere - und so manch weiteren Weg gehe, als zunächst angedacht. Das gibt dem Begriff des Müßigganges eine neue Facette.
Was mich allerdings wieder auf den eigentlichen Gedanken bringt: Befindet man sich in einer neuen Stadt, so ist der beste Zugang zum Detail - also quasi der induktive Zugang - der über das Zu-Fuß-Gehen. Der nächst bessere über das er-Fahrrad-fahren. Das also meine Mission für den gestrigen Tag. Am Placa Catalunya gibt es einen von vielen Info-Points, an denen man sich über die Stadt schlau machen kann. Hier also wollte ich in Erfahrung bringen, wo ich am besten ein Fahrrad mieten kann. Gleich nach der Sendung machte ich mich per pedes zu diesem Ziel auf. Wohnen tue ich in der Nähe der Station St. Martí. Mit der Bahn vom Placa Catalunya aus ca. 20 Minuten. Also sollte ich in umgekehrter Richtung in ca. 1,5 Stunden wieder dort sein.
Dann war da aber noch meine andere Aufgabe, die Recherche fürs Radio. Außerdem bin ich leicht abzulenken. Also machte ich einen leichten Schlenker Richtung La Sagrada Familia und letztlich einen zeitlich weiten Bogen um die Placa Catalunya. Lieber machte ich demnach Bekanntschaft mit einem typisch spanischen Phänomen, mit dem ich persönlich sehr schnell darcord (oder so ähnlich) gegangen bin: Siesta - welch schöne Idee verbirgt sich hinter diesem schlichten Klang! Im Parc de la Ciutadella folgte ich dem Herdenruf und ermattete schnell unter den Strahlen einer barmherzigen Sonne. Ich dankte es ihr mit diesem kleinen Poem:

"Also jetzt mal ehrlich:
Müßiggang ist nicht beschwerlich.
Zumindest kenn' ich keinen einen,
der Schmerzen hätt' in seinen Beinen
ob dieser Fortbewegung.

Denn wer hat schon was gegen's Genießen,
das Beobachten des Frühlings Sprießen
oder auch gegen's Laben
an in der Sonne erstrahlend Farben?
Keiner ist gegen diese Form der Erregung."

Und da war doch noch was: Ah, neue Kulinaritäten!
Also fange ich bei den Magdalenen an, deren Geruch mich nicht direkt an Proust erinnern, zumal ich seine Suche nach der verlorenen Zeit noch nicht gelesen.
Aber schmecken tun sie. Geh, bäck, zu mir!
Nahe der Sagrada Familia, einem imposanten Bekenntnis zu Jesus und postgotischem Pomp,
gibt es eine kleine Bäckerei, die zum Probieren einlädt. Leider habe ich das falsche aus der großen Auswahl genommen. Denn die Montserratina d'Anis, die es in der Forn de Pa Montserrat gibt, konsumiert man am besten mit Tee oder Kaffee, deren beider ich nicht zu dieser Zeit habhaft war. Erinnert sachte an den deutschen Weck. Nur hat der kein sanftes Anis-Aroma. 1,70€ sind auch nicht zuviel verlangt. Für den deftigen Kontrast wählte ich eine Art größeres Pizzabrötchen mit würzigem Speck durchwirkt. Preis für dieses Hefebackwerk: knappe 80 Cent. Kann man nichts gegen sagen. Dafür gibt es auch die komplette Adresse: Forn de Pa Montserrat Especialitats Artesanes. Pa de Pagès, Integral; Anglès C/. Marian, 226; 08013 Barcelona.
Und dann war da noch die Canyas de Crema - ein Name mit Programm: Sie offenbart sich als eine Blätterteigrolle, die gefüllt ist mit Buttercreme - Kalorie, ick hör dir trapsen! Preis um die 1,40€ - ich gebe hier zumeist nur Ungefähr-Preise an, wenn ich kein Preisschild gesehen habe und nur mit einem Schein bezahlt habe. Sorry für diese Ungenauigkeit! Die Adresse hierfür herauszugeben ist es wert: La Granja-Cremerie, Ronda Sant Pere, 28-30.
Letzte Station war eine Baguetterie: Ich dachte, ich leiste mir einen faux-pas, wenn ich mir ein mit Chorizo belegtes Baguette genehmige, bis ich eben im Wikipedia lesen konnte, dass Chorizo nicht ausschließlich aus Portugal stammen, sondern dass diese mit Paprika gewürzte Salami auch in Spanien beheimatet ist. Der Verkäufer sah mir wohl meinen extranationalen Status an, was wohl mehr an meinem verwirrten Gesichtsausdruck lag als an meiner knall-gelben Schwedenjacke. Jedenfalls nahm er mir meine Entscheidungslosigkeit ab, indem er mir auf englisch die verschiedenen Baguette-Belegungen anpries. Nun war das Chorizo-Baguette nicht unlecker, doch beherrschte Geschäftigkeit den Laden und den Preis von 4,50€, so dass mir der Charme-Faktor abging und ich nicht gewillt war, diese Adresse weiterzugeben. Denn solche Läden gibt es hier zuhauf.
Und ich habe mir auf die Fahne geschrieben, dass der MensaMan Mertens Kulinaritäten auftut, wo kein anderer Konsument dran denken tät (und wollt).

In diesem Sinne

!buen provecho!

28
Mrz
2008

Die Film-Vorstellung für die Woche davor

Was gab's bei der Sneak vom 26.03.2008? Wir dürfen es verraten: Untraceable (offizieller Starttermin 03.04.2008)

Aus der Not eine Tugend zu machen, ist vergleichbar mit der befreit aufgespielten Kür nach der verpatzten Pflicht – oder auch nicht. Oder sagen wir: nach dem verpassten Pflichttermin. So konnte ich gestern nicht ins Kino gehen, um meinen neuen Film der Woche vorzustellen, da ich einen anderen Termin hatte, der nicht ohne war: die Vollversammlung des Hochschulradios, wo die Vergangenheit kritisch gebeugt und die Zukunft gemacht wird.
Langer Vorrede kurzer Sinn: Ich nutzte die Chance, mich einem alten Trauma zu stellen, in der Hoffnung, mein Trauma mit einer weiteren schlechten Erfahrung zu vertiefen. Sprich: Ich besuchte am Mittwoch nach gefühlten acht Jahren zum ersten Mal wieder eine Sneak-Preview, also eine Art einseitiges Blind date zwischen Zuschauer und Leinwand, zumindest aber ein Treffen, von dem nur die Leinwand profitiert im schlechtesten Fall. Mein letztes Sneak-Erlebnis, das mich so massiv geprägt hatte, lautete nicht – oh, schlechtes Wortspiel, hier du kommst: Sneakers – die Lautlosen, sondern Highlander: Endgame – eine Offenbarung uninspirierten Drehs.
Nun, wir wollen nicht über die Qualitäten eines Adrain Paul sprechen, sondern der Institution Sneak-Preview eine weitere Visitation zukommen lassen und uns diesem ganz eigenen cineastischen Phänomen, diesem kommerziellen Testlauf, sachte und überlegt annähern.
Hier meine Datenerhebung:
10,1 steht auf meinem Billet; mehr als ein Platz am Rande des Innenraums ist nicht übriggeblieben, die Resonanz scheint groß. Ich bevorzuge in der Regel Mitte, Mitte. Aber das Schicksal meint es gut mit dem Möchtegern-Rezensenten: Zwar sitze ich am Rand, aber dafür direkt am Eingang zur Loge, was vor allem absolute Beinfreiheit bedeutet. Selig in den Beinen folgt der Kopf mit leichter Schiefstellung. Die bereits angesprochene Resonanz ruft ein erstes innerliches Raunen hervor: die Sneak erfreut sich erstaunenswerten Zuspruchs!
Und das dafür, dass man das sprichwörtliche feline Individuum im jutenen gewebten Behältnis erwirbt...
Und so erfahren erste Gedankenteppichfransen ihre Aufwirbelung in Form der Erwägung des psychologischen Moments: Ist es allein die Spannung, der Nervenkitzel vor dem cineastischen Gau, was in die Kinosessel ruft? Das Risiko einer pekuniären Fehlinvestition allein ist mit 4,40€ auf allen Plätzen überschaubar.
Und lassen sich vielleicht Aussagen über die intellektuelle Beschlagenheit des Klientels machen? Gibt es so etwas wie den „typischen“ Sneak-Besucher? Denn ich für meinen Teil suche mir lieber den Film gezielt aus. Auch wenn ich mich dann im Vorfeld noch nicht en detail mit dem Inhalt des Filmes auseinandergesetzt habe, so baue ich doch eine gewisse Erwartungshaltung auf. Werde ich doch enttäuscht, bin ich es also selber schuld. Bei Filmen gebe ich das Schicksal demnach nicht gerne aus der Hand. Deswegen ärgert es mich dann ungemein, wenn mein Wunschfilm weswegen auch immer nicht läuft... – Das ist wie in der Kantine, wenn das Menü, welches meine Achtung gefunden hat zum Verzehr schon ausverkauft ist.
Weitere Frage, die aufstößt: Sind Sneak-Besucher die Zuschauer mit größerem Hunger auf Eis? Die hohe Frequentierung des marktschreierisch zur Tat schreitenden Verkäufers legt diese Vermutung nahe, lässt sie mitnichten nicht unbestätigt verwaisen.
Dann endlich der Film – der Vorhang öffnet sich, der Puls rastet ein, aber nicht zwangsläufig aus. Denn nur zu häufig folgt die Ernüchterung dem ersten Kick und die Refraktär-Zeit setzt ein nach dem Adreanlin-Peak, was eine Relaxation der facialen Muskulatur zur Folge hat; auch bekannt unter der Wendung: das lange Gesicht.
Wie wird sich also mein Gesicht unter dem Einfluss des Dargebotenen verändern? Auf der Leinwand erscheint das Logo von Universal Pictures. Ahaa! Dann folgt der nächste Produzent: lake-whatever. Ahaaa? Keine Ahnung. Düsterer Score. Dann: A film by Gregory Hoblit. Hoblit, Hobbit, da klingelt doch etwas. Da raunt es aus mir heraus: Ja, aber das ist doch der Regisseur von... Weiter komme ich nicht, denn da durchschneidet ein rüdes Schttt! Sneak! den Raum, und ich muss es mir geltend sehen.
So schweige ich und sehe den Titel: Untraceable. Ich bin im Bilde. Der neue Film von Gregory Hoblit, dem Regisseur solch raffinierter Thriler wie Fracture (Das perfekte Verbrechen) mit Anthony Hopkins und Ryan Gosling oder Primal Fear (Zwielicht) mit Richard Gere und einem erschreckend guten Edward Norton. Dankenswerterweise ist dieser Film hier nicht übersetzt – es hätte wahrscheinlich nur irritiert.

Die Story ist schnell erzählt: Diane Lane (bekannt aus Unfaithfull aus dem Jahre 2002 an der Seite von Richard Gere, oder auch Knight Moves [1992] mit Highlander Christopher Lambert [oh weh, mein Trauma!]) spielt die FBI-Agentin Jennifer Marsh, die im sogenannten Cypber-Crime-Programm Jagd auf Verbrecher macht, die im Internet ihr Unwesen treiben. Eingeführt wird sie als findige Ermittlerin, die selbstredend sofort einen Fall von Internet-Piraterie lösen kann. Weiterhin wird soviel von ihrem Privatleben preisgegeben, dass man erfährt, dass sie allein erziehend ist, eine 8-jährige Tochter hat und mit ihrer Mutter unter einem Dach wohnt. Es wird lediglich angedeutet, dass der Vater ihrer Tochter ebenfalls Polizist war und bei einem Einsatz ums Leben kam.
Nach erfolgreichem Start in den Plot kommt der Gegner der Heldin ins Spiel. Hinter der schlichten Webadresse www.killwithme.com verbirgt sich ein Psychopath, der zu einem interaktiven Killer-Spiel einlädt. Das Prinzip ist dabei ganz einfach: Die Anzahl der Besuche seiner Homepage bestimmt die Geschwindigkeit, mit der die Opfer hingerichtet werden. Als Teaser fungiert eine kleine Katze, die durch eine extreme Form des Fliegenfängers zur Unbeweglichkeit verdammteinen qualvollen Hungertod stirbt – und man ist virtuell live dabei.
Doch schon das nächste Opfer ist ein Mensch: Man sieht einen Mann, der mit nacktem Opberkörper an einem aufgerichteten Lattenrost gefesselt ist. Auf seiner Brust ist der Name der Homepage eingeritzt. Per Mausclick können die User den Zufluss eines Blut verdünnenden Mittels steuern; der Mann wird zum künstlichen Bluter. Die Resonanz ist groß – binnen weniger Stunden stirbt das scheinbar unschuldige Opfer, ein Vietnam-Veteran und Pilot. Besonders pervers: Die Besucher bloggen ihre kranke Meinung parallel zum Todeskampf.
Kurze Zeit später schlägt der Täter erneut zu. Diesmal trifft es einen Fernsehreporter. Die Todesart: Wärmelampen. Während das erste Opfer also verblutete, wird dieser Mensch durch click-gesteuerte Zuschaltung von Lampe um Lampe sukzessive verbrannt. Die Kamera hält schonungslos drauf, wenn der Mensch durch die rege Anteilnahme schneller als das erste Opfer noch verstirbt.
Während die Beamten fieberhaft an der Verfolgung des Psychopathen arbeiten, gerät Agent Marsh immer mehr in den Fokus der perfiden Machenschaften. Schließlich muss auch ihr junger Kollege dran glauben - dramaturgisch geschickt kurz bevor er ihr seine Hinweise auf die Identität des Killers mit Abstrichen mitteilen möchte. Diesmal nutzt dieser die chemische Reaktionsfreudigkeit von Schwefel in Wasser – der Kollege wird in Säure aufgelöst. Bevor er stirbt, ist er allerdings in der Lage, per Morseblinzeln den entscheidenden Hinweis zu geben (vorher hatte er sich noch darüber lustig gemacht, dass es für die Ermittler hilfreich gewesen wäre, wenn das erste Opfer in den Pfadfindern gewesen wäre).
Sein Opfer war also nicht umsonst, die Falle könnte zuschnappen. Natürlich ist der Psychopath nicht mehr unter der so gefundenen Adresse zu finden. Stattdessen kidnappt er Agent Marsh, um seinen Plan zu vollenden: Er will Rache nehmen an der Sensationslust der Menschen, die sich am Schicksal seines Vaters ergötzt haben, der sich vor laufender Kamera das Gehirn rausgeblasen hat. Alle Opfer des gerade mal 20-jährigen Sohns haben sich mittels des Unglücks profiliert: der Katzenbesitzer hatte die Brille des Vaters versteigert, der Pilot lieferte die Bilder während eines Verkehrsstaus, der reporter interviewte Zeugen und weidete das Thema aus, und die Polizei ließ den via Internet unterstützten Voyeurismus in seinen Augen untätig gewähren.
So soll Agent Marsh schließlich in ihrem Gartenpflug gehäckselt werden – unter den Augen der gewaltlüsternen aktiven Zuschauer. Doch sie kann sich befreien und besiegt in einem finalen Kampf den jungen Mann, der selbst nur Opfer seiner traumatisierenden Umstände wurde. In einem letzten Bild reckt Agent Marsh ihre Marke in die zu Boden gefallene Kamera. Das Zeichen ist eindeutig: Crime doesn't pay. Aber was schert das schon die Blogger, die mit zynischen Kommentaren ihren Schlusstrich posten?

Die Meinung des Regisseurs sollte eindeutig sein: Mit Bildern aus Vogelperspektive bis hin zur totalen Aufsicht auf die Stadt, die nicht umsonst an Bilder aus Google Earth erinnern, suggeriert Gregory Hoblit den Verlust der Intimsphäre. Diese Anklage wäre natürlich zu kurz gegriffen. Vielmehr soll es eine offene Kritik am Konsumverhalten, an der Schaulust und am Missbrauch der multimedialen Möglichkeiten sein. Ich sage mit bedacht: „soll“.
Denn macht sich der Regisseur nicht auch des Voyeurismus schuldig, indem er gerade die Mittel für den Effekt einsetzt , die er im Leben abseits der Leinwand anprangert. Interessant ist natürlich die Betrachtung der unterschiedlichen Ebenen, wenn die filmische und die meta-filmische Ebene in Deckung gebracht werden und Täter und Regisseur eins werden.
Denkwürdig allemal und programmatisch ist folgendes (sinngemäßes) Statement des Täters: „Faszinierend, wie viele dich töten wollen, obwohl sie dich gar nicht kennen.“

Wer will Mittäter werden? Teste dich auf www.killwithme.com !

Cineman

21
Mrz
2008

Die Filmbesprechungen für den Morgen danach

Horton hears a Who!

Worum es geht.
Zunächst einige technische Daten:
Dies ist das Regie-Debüt des vormaligen Animators (u.a. Finding Nemo) James „Jimmy“ Hayward und des Art Directors (Robots) Steve Martino. Anhand dieses Filmes zeigt sich wieder einmal die Findigkeit der deutschen Verleiher in der Übersetzung des Filmtitels. So wird also aus „Horton hears a Who!“ “Horton hört ein Hu”. Sehr kreativ, wie man sieht. Immerhin haben wir nun eine astreine Alliteration. Im Original wird Horton von Jim Carrey gesprochen, der Bürgermeister von Who-/Huville von David Carrell, bekannt aus der „40-jährigen Jungfrau“. Vielleicht liegt es an der nachnamentlichen Ähnlichkeit, dass ich ausgehend von den deutschen Synchronstimmen nicht klar bestimmen konnte, wer von den beiden wen spricht. Denn beide Charaktere chargieren wild durch ihre jeweilige Welt. Tatsächlich spricht Carrey Horton, und verbirgt sich Carrell hinter dem Bürgermeister von Whoville. Carrey allerdings hat einen leichten Vorteil vor Carrell, da er bereits einer anderen Figur des Kinderbuchautoren Dr. Seuss Leben einhauchte, nämlich dem „Grinch“ in der Real-Verfilmung des Klassikers „How the Grinch stole Christmas“. Nun also spielt er wieder mit, wenn auch nur als Stimme hinter der Animation.
Kommen wir nun aber zur eigentlichen Story:
Horton ist ein lebenslustiger Elefant, der - mit einer großartigen Vorstellungskraft gesegnet – ein vergnügliches Leben im Wald von Nümpel führt. Seinen jungen Freunden ist er ein phantastischer Lehrer, der allzu gestrengen Känguru-Dame allerdings ist er mit seiner Phantasie ein Dorn im Auge. Die Situation eskaliert, als Horton eines Tages – aus dem Off wunderbar in Reimen kommentiert – den Hilferuf eines Staubkorns vernimmt. Genaugenommen ist es nicht das Staubkorn selbst, das den Hilferuf ausstößt, sondern ein Hu, ein Bewohner Hu-Heims, welches auf dieser winzigkleinen Welt errichtet ist. Keiner vermag den jeweils anderen zu sehen, die Dimensionsunterschiede sind einfach zu gewaltig. Aber akustisch kann Horton mit dem Bürgermeisters von Hu-Heim Kontakt aufnehmen, der zunächst einmal überzeugt werden möchte, dass er so winzig ist, wie ihm von außerhalb nahe gelegt wird. Tatsächlich muss er aber bald merken, dass seine Welt sich in großer Gefahr der Auslöschung befindet, nachdem sie durch einen wunderbar animierten Regentropfen, der eine Kaskade von Reaktionen domino-artig ausgelöst hat, aus dem Gleichgewicht gebracht worden ist. Für Horton ist es eine Frage der Ehre und selbstverständlich, dem Bürgermeister und den Bewohnern Huheims zu helfen. Doch beide haben mit dem Problem der Glaubwürdigkeit zu kämpfen. Horton wird der Aufwiegelung zur Phantasterei und letztlich der Anarchie bezichtigt, der Bürgermeister für verrückt erklärt und der Lächerlichkeit preisgegeben.
Beide lassen sich aber nicht auf ihrem Weg beirren. Horton scheut kein Risiko – zum Beispiel einer sich buchstäblich unter, hinter und vor ihm auflösenden Hängebrücke – und trotzt selbst den Angriffen eines vom Känguru auf ihn angesetzten Geiers, der das Staubkorn vernichten soll.
Am Ende wird das belebte Staubkorn bzw. die kleine Welt nicht einem brodelnden Kochtopf übergeben, sondern die Hus können sich dennoch Gehör verschaffen, indem sie alle zusammen musizieren und lärmen, dass es eine Freude ist. Den akustische Tropfen, der Fass zum Platzen bringt, steuert übrigens der einzige Sohn (neben 96 Schwestern) des Bürgermeisters bei, womit die Kommunikationsprobleme der beiden auch bereinigt sind.
Und am Ende wird das reaktionäre Känguru, das eines besseren belehrt wurde und sich somit ausgeschlossen fühlte, in den Kreis aller Bewohner des Nümpel-Waldes und der neugewonnenen Freunde aus Hu-Heim integriert. Denn ein Mensch ist ein Mensch, wie starrsinnig er auch sei – in Abwandlung der ‚message’ dieser Geschichte.


Und der Subtext?
"A person's a person no matter how small" - „Ein Mensch ist ein Mensch, wie klein er auch sei“: Dies ist also die eigentliche Moral dieses sympathischen neuen Wunderwerks an Animationstechnik aus dem Hause 20th Century Fox.
Und eine beseelte Parabel um den Wert der Imaginationskraft ist es ebenfalls geworden. Und das ganz ohne Holzhammerdidaktik. Horton – so der Vorwurf – rege meinen vermeintlichen erdichteten Geschichten die Kinder zum Nachdenken an und dies führe unweigerlich zum Verlust der Ordnung in der Welt (der Erwachsenen) und somit zur Anarchie.
Dabei gehört Horton ein Hoch auf die Kraft der Imagination. Nur weil man etwas nicht hören, nicht sehen oder nicht fühlen kann, heißt das noch lange nicht, dass etwas deswegen nicht trotzdem existieren kann. Und Horton ist eben dieser Mittler, weil er noch genau hinhören kann (mit freundlicher Unterstützung seiner großen Ohren). Und weil er das Fremde als etwas Positives und Erkundenswertes zulässt. Dabei hilft ihm nicht zuletzt sein kindliches Gemüt, welches zum Staunen einlädt. Manchmal darf dann die Phantasie auch mit einem durchgehen, wenn man sich plötzlich als Manga-Helden sieht. Aber weh tut man damit einem noch lange nicht.
So achte man auf die kleinen Dinge in der Welt, dass sie mehr hergeben, als man zunächst denken mag. Und sei es nur ein Staubkorn. Denn wer weiß schon, ob nicht auch wir auf einem solchen Staubkorn in einer größer dimensionierten Welt leben oder nur eine Murmel, wie es in MIB suggeriert wurde...

Das Fazit

Von Horton Wissen erlangen oder der Unbekümmertheit der Hus an ihren Hort der Glückseligen Inseln folgen – hier wird dazu eingeladen.
Dieser Film voller farbenfroher Charaktere weckt die Lebenslust auf mehr. Er zeichnet sich durch Liebe zum Detail und handwerkliche Perfektion aus. In diesem Film lebt der Geist des Dr. Seuss nicht nur anhand des gereimten Rahmenkommentars auf.
Damit verdient er vier von fünf Hus – für meinen Geschmack ein wenig zuviel Slapstick, aber entweder ist das dem amerikanischen Humor geschuldet oder ich sollte einfach das Kind in mir mal wieder frei umher tollen lassen...


Filmvorstellung - „Juno“

Worum geht es?

Nach Aussage des Regisseurs Jason Reitman (Sohn des in manchen Kreisen als legendär bezeichneten Regisseurs Ivan Reitman [Meatballs, Ghostbusters]) handelt es sich bei diesem kleinen, feinen Film zugleich auch um seinen besten. Da sein filmisches oevre noch nicht so viele Werke umfasst, ist die Bemerkung einerseits ein wenig voreilig zu nennen – andererseits hat er recht. In der Tat ist ihm ein kleines Meisterwerk, ein Film des Understatements gelungen.
Juno, die Filmnamen gebende Protagonistin (gespielt von Ellen Page, bekannt aus "Hard Candy"), steht im Mittelpunkt der Handlung. Die Handlung – so schnell sie auch erzählt scheint – ist motiviert durch, wie man so schön sagt, einen Unfall, der nicht so ohne weiteres zu leugnen ist, da die Zeichen sich in der Zeit zügig verdeutlichen: Juno MacGuff ist gerade 16, als sie erfährt, dass sie schwanger ist; ein verfehlter Schuss ihres Freundes Paulie „Bleek“ Bleeker ist direkt beim ersten Mal ihrer sogenannten sexuellen Aktivität ein Volltreffer.
Zunächst will Juno das Kind abtreiben. Aber als sie erfährt, dass auch Föten über Fingernägel verfügen und sie die anderen ungewollt Schwangeren im Wartezimmer der Abtreibungspraxis sieht, entscheidet sie sich dafür, dass Kind auszutragen und zur Adoption freizugeben.
Schnell findet sie auch ein geeignetes Adoptivelternpaar.
Wir begleiten Juno auf ihrer Reise durch drei Jahreszeiten und ihre Erfahrungen, die sie auf dem Weg bis zur Niederkunft machen muss.

Und worum geht es wirklich?

Der Vater von Juno wusste wohl, warum er seine Tochter nach der mythologischen Göttergattin des Jupiter benannt hat. Denn auch die Göttin musste einiges einstecken, was sie aber nur umso stärker und würdevoller werden ließ.
Anders als in Stephen Frears Film „The Snapper“, in dem sich die ungewollt schwangere Tochter erst die Akzeptanz ihres Vaters hart erarbeiten musste, erfährt Juno von Beginn an volle Unterstützung von Vater und Stiefmutter.
Somit konzentriert man sich voll auf die innere und äußere Entwicklung Junos. Juno ist burschikos und äußerst feminin zugleich. Sie besticht durch ihre pragmatisch-sympathische Herangehensweise an die Umstände, in denen sie sich befindet. Vor allem aber sagt sie, was sie denkt, und nimmt gerade durch ihre kesse Lippe den Zuschauer noch mehr für sie ein.
In ihrer Art des Umgang mit der Schwangerschaft zeigt sie, dass sie erwachsener agiert als manch anderer Erwachsener. Und doch bleibt sie auch Kind. Denn ihr Leben darf nach der erfolgreichen Entbindung weitergehen, da sie eine perfekte Mutter in Vanessa, der Adoptivmutter gefunden hat.
Das freut uns.


Fazit

„Juno“ ist ein sehr realistischer Film, der die Schwangerschaft in keiner Weise beschönigt und dennoch locker damit umzugehen weiß, weil er eben kein Blatt vor den Mund nehmen will.
Ein Feel-Good-Movie der besonderen Güte, was sich nicht umsonst in dem Oscar für das beste Original-Drehbuch niederschlägt. Und Ellen Page als Juno ist einfach nur bezaubernd.
Manche Filme laden dazu ein, sich in sie kontemplativ zu versenken. In andere wiederum möchte man sich selbst einladen, da man sich dort wohl fühlt und an dem Leben der Charaktere teilhaben möchte. Dies ist so ein Film.
Also nicht nur ein Nachhilfeunterricht in Sachen Schwangerenpsychologie...


Cineman Mertens

14
Mrz
2008

Kino – die Vorstellung

Lars und die Frauen (Lars and the real girl)
Regie: Craig Gillespie

Starttermin: 13.03.2008

Worum geht es?

Die Story, in die uns dieser Film entführen will, spielt im hohen Norden der Vereinigten Staaten. Nordisch klingt auch der Name des Protagonisten – ein erster Pluspunkt für den Film. Lars Lindstrom ist ein 27-jähriger Junggeselle, der zurückgezogen in der umgebauten Garage hinter seinem Elternhaus lebt, und den Kontakt zu seiner Umwelt auf das Nötigste beschränkt. Wie sehr er auf Distanz geht wird schon in der ersten Szene deutlich, als er von seinem Zimmer aus durch die Fensterscheibe seine Umwelt beobachtet. Er sitzt in seinem selbst gewählten Glashaus. Der Grund dafür bleibt zunächst im Unklaren. Sein Bruder mitsamt schwangerer Frau sind in das Elternhaus gezogen, nachdem der Vater verstorben war. Die Mutter starb bereits bei Lars' Geburt.
Die Schwägerin ist bemüht, Lars in den Alltag der Restfamilie zu integrieren.
Lars mag ein Sonderling sein, aber er geht einer geregelten Arbeit nach und wäscht sich. Nach Auskunft der Ärztin ist er damit nicht verrückt, wie ihn sein Bruder bezeichnet.
Dass er allerdings uns zunächst nicht gerade als normal erscheinen kann, daran trägt Lars Wahl seiner Beziehungspartnerin mit Schuld. Nachdem man ihm nahe gelegt hat, sich endlich eine Freundin zu suchen, bestellt er sich kurzerhand eine so genannte Liebespuppe aus Latex – anatomisch korrekt, wie der vorsichtige Kennerblick der Schwägerin in die Intimzone bestätigt. Für Lars allerdings ist diese Puppe ein „real girl“ - wie der Originaltitel des Filmes treffender bezeichnet.
Die konsultierte Ärztin des Ortes schlägt vor, dass alle sich auf Lars' Wahnvorstellung einlassen, in der Hoffnung, dass Lars selbst wieder zu seinen Sinnen findet. Für die Ärztin ist Lars' Aktion nämlich Ausdruck eines lang verdrängten Problems.
Lars stellt mit seinen Absonderlichkeiten nicht nur seinen Bruder, sondern die ganze Gemeinde auf eine Geduldsprobe...

Und worum geht es denn nun wirklich?

Der Regisseur Craig Gillespie hat sich in seinem Erstlingswerk einem Kernthema des Filmemachens gewidmet.
Vordergründig mag es um die Wandlung eines schwer verletzten Gemütes sein, eines Gutmenschen, dessen wirklicher Schmerz sich hinter seinem Lächeln nur schwer erahnen lässt. Es geht auf dieser Ebene um die Überwindung von selbst gewählter Distanz aufgrund der Angst neuerlichen Verlustes. Nebenbei ist es auch ein Hoch auf die verbindende Kraft der Gemeinde.
Auf einer Metaebene wird über das Wesen des Films reflektiert.
Hier geht es über die Kraft der Imagination, der Identifikation und der Projektion am Beispiel der Beziehung zu einem augenscheinlichen Sextoy.

Mein Fazit:

Am Anfang war ich auch skeptisch, ob dieses Konzept funktioniert: eine Puppe zu beleben und tiefgehende Emotionen auf sie zu übertragen. Aber da diese Angelegenheit vom Filmemacher und der Story sehr ernst genommen wird, gestaltet sich zum Beispiel die Beerdigung von Bianca, so heißt die Brasilianerin mit dänischen Wurzeln, durchaus als rührend, ohne rührselig zu werden. Eine sympathische Dramödie mit einem sehr sympathischen Hauptcharakter, dem man sehr gerne dabei zusieht, wie er sich zurück in die Gesellschaft kämpft.

7
Mrz
2008

Die Kino-Vorstellung

I. Into the Wild – ein Film von Sean Penn
Worum geht es?
Emile Hirsch spielt Christopher McCandles, einen verheißungsvollen jungen Mann, der nach seinem erfolgreichen Hochschulabschluss einer verheißungsvollen Karriere einen Arschtritt verpasst, seine Identität löscht und unter dem Pseudonym Alexander Supertramp sich auf einen Trip nach Alaska begibt, um sich selbst zu finden – was auch immer das heißen mag.
Diese Reise wird zwei Jahre dauern und unter tragischen Umständen enden: In der Wildnis nach einer Nahrungsmittelvergiftung gefangen, verhungert er schließlich elendiglich und allein. Tragische Ironie: Nur zwei Wochen nach seinem Tod wird sein Leichnam von Elchjägern gefunden.
Worum geht es wirklich?
Dies ist die vierte Regiearbeit von Sean Penn mit einem begnadeten Emile Hirsch in der Hauptrolle.
Trotz all seiner Tragik und vermeindlich fehlendem Happy End ist es ein lebensbejahender Film. Es ist ein Roadmovie abseits der Straße.
Im Wesentlichen geht es hier um die Funktionsweise eines Katalysators.
Der Supertramp fungiert als Katalysator für die Veränderungen, die er bewirkt, bei all denen, denen er begegnet und die mit ihm zu tun haben. Selbst seine Eltern, die vom Konsum eingenommenen, wandeln ihre verkrustete spießige Einstellung. Und am Ende katalysiert er sich sogar selbst. Eine sehr untypische Reaktion.
Fazit:
Nicht nur für Naturfreaks und Leute auf der Suche nach sich selbst. Beeindruckend!

II. In the valley of Elah
Regie: Paul Haggis
Worum geht es?
Dies ist erst die zweite Regie-Arbeit von Paul Haggis, der bisher eher als Drehbuchautor zum Beispiel von Million Dollar Baby von sich reden machte. In diesem Film widmet er sich einem leidgeprüften Vater, der sich auf die Suche nach seinem Sohn begibt, der gerade von einem Irakeinsatz zurückgekehrt ist und nun als verschollen gilt. Tatsächlich wurde er ermordet, auf grausame Weise verstümmelt und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Der Vater, ehemaliger Militärpolizist, hat bereits seinen ersten,älteren Sohn, ebenfalls beim Militär, bei einem Einsatz verloren. Nun setzt er alles daran, die Untat aufzuklären. Behilflich dabei ist ihm eine staatliche Polizistin, die sich erst einer Kooperation sperrt, sich dann aber in ihrem Ehrgefühl angesprochen fühlt und ihn bei der Suche unterstützt.
Sie wird sich im Laufe der Ermittlungen emanzipieren und den nötigen Respekt ihrer Kollegen erlangen.
Die Tat wird letztlich aufgedeckt. Aber Erlösung ist damit noch lange nicht gegeben.
Worum geht es wirklich?
Der Titel des Films spielt auf eine Geschichte aus dem alten Testament an, auf den Kampf des Israeliten David gegen den Philister Goliath im Tal von Elah.
Es geht um die Angst und den Versuch der Überwindung dieser. Manchmal bleibt es aber auch nur bei dem Versuch...
Es geht um die Suche nach Wahrheit, die, selbst ausgesprochen, unbefriedigend bleibt.
Und es geht um die Rolle des Krieges und die Statisten, die Kinder, die in dieser Tragödie auf der Strecke bleiben.

Fazit: Für L.A-Crash gab es zwei Oscars. An diesen Erfolg kann dieser Film nicht anschließen. Dennoch ist Paul Haggis ein Werk gelungen, das unter die Haut geht. Der Mensch ist des Menschen Wolf – hier also ein weiterer trauriger Beweis, was der Krieg mit uns Menschen anstellt.

Kleine Randnotiz: Dies ist nach „No country for old men“ bereits der zweite Film diese Woche, in dem sowohl Tommy Lee Jones als auch Josh Brolin mitspielen. Hollywoodscher Klüngel oder Coincidence?

29
Feb
2008

Das Kino im Morgen danach

No country for old men
(Filmstart: 28.03.2008)

Oscars: - Beste Regie, Bester Film, Bester Nebendarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch

Dass die Oscarverleihung einen Film auch kommerziell adelt, sieht man am besten im konkreten Vergleich mit der Zuschauerresonanz am Starttag. Diese war gestern im Capitol enorm!
Dass wiederum die Coens ein Gespür für die Erfindung und Ausgestaltung von Typen haben, sieht man anhand dieses Filmes par excellence: Zum Beispiel am Sheriff des kleinen texanischen Ortes, in dessen Nähe die ersten Toten gefunden werden. Ein an sich abgeklärter, ruhiger Vertreter, der einer Dynastie an Gesetzeshütern entstammt. Schließlich bekommt er aber angesichts der aktuellen Geschehnisse zunehmend Zweifel, ob er noch der richtige Mann für diese Zeit ist. Letztlich quittiert er seinen Job, was ihm wahrscheinlich sein Leben rettet.
Die Story, die im Jahre 1980 angesiedelt ist, ist trotz der verschränkten Erzählweise, bei der die Kamera allwissend jedem Charakter folgt, recht simpel: Ein unbeteiligter Vietnam-Veteran entdeckt bei einem Jagdausflug im texanischen Hinterland nach einen fehlgeschlagenen blutigen Drogendeal nicht nur sämtliche Erschossenen inklusive Hund, sondern unter anderem auch einen Geldbetrag von 2 Millionen Dollar für die zu verhandelnden Drogen. Er nimmt das Geld an sich und wird in der Folge nicht nur von der ermittelnden Polizei und den mexikanischen Dogendealern verfolgt, sondern auch von einem mysteriösen Killer, der seine Opfer mitunter auf skurrile Art umbringt. So benutzt er ein druckluftbetriebenes Bolzenschussgerät nicht nur zum Öffnen von Türschlosszylindern, sondern auch zuweilen zum Eliminieren unliebsamer Gäste.
Mit diesem Film knüpfen die Coen-Brüder wieder an ihre durch schwarzen Humor geprägten Filme wie Fargo (1996) oder Miller's Crossing (1990), wo einem das Lachen schon einmal im Halse stecken bleiben kann.
Gerade der Fargo'sche Ton findet sich in den Dialogen zwischen dem Sheriff und seinem Deputy wieder, dessen Langsamkeit im Denken von geradezu meisterlicher Art ist.
Ein Offenbarung schauspielerischer Art ist der hiermit oscar-prämierte Javier Bardem (bekannt aus dm Film Mar adentro/Das Meer in mir [Alejandro Amenabar (The Others)], ein Film über Selbstbestimmung und ein Plädoyer für aktive Sterbehilfe). Ein „sehr lebendiger Geist“, der schier unkaputtbar sein Unwesen treibt und so zu einem ähnlichen Ruf kommt wie der legendäre Keyser Soze.

Ein anderer vor allem visuell beeindruckender Film ist bereits vor zwei Wochen angelaufen. Zu spät für diejenigen Kinogänger, die erst die Bestätigung durch die Acadamy benötigen, ehe sie ihrer eigenen Erwartungshaltung trauen. Dementsprechend waren die Besucherzahlen, wie ich es selber sehen konnte, eher mau am Starttag.
Ich spreche also von „There will be blood“ (Filmstart: 14.02.2008 = Valentinstag)von Paul Thomas Anderson, dem wir auch solche filmischen Schmankerl wie „Boogie Nights“ oder „Magnolia“ verdanken.
Oscars gab's für die Kategorien Bester Hauptdarsteller (Daniel Day-Lewis) und Beste Kamera.
Beide Filme werden dominiert durch die erdrückende Weite des Landes, beide basieren auf Buchvorlagen: Upton Sinclairs Roman „Oil!“ als Vorlage für „There will be blood“, Cormac McCarthys „No country for old men“ war Vorlage für den gleichnamigen Film.
Und beide Filme werden durch die darstellerische Leistungen von Javier Bardem bzw. Daniel Day-Lewis dominiert.

Letztlich bleibt es bei einem Daumen hoch für „There will be blood“ und zwei lange Daumen hoch für „No country for old men“.

Vorhang auf, Film ab.

1
Feb
2008

Lecker Rezept für Katerfrühstück

Ganz stilecht habe ich noch ein Rezept für ein Katerfrühstück herausgesucht. Und da die Angaben sich auf vier Personen beziehen, kann man gleich noch ein Katerhappening daraus zaubern. Denn wie man weiß, egal wie das Leid geteilt wird, es ist immer noch Leid.


Kater-Frühstück

Leckere Frühstücke
(8 Häppchen für 4 Personen)

4 kleine Scheiben Vollkornbrot
100 g Crème fraîche
1 EL Meerrettich
Salz
Pfeffer
1 kleine Zwiebel
4 Feldsalat-Rosetten
1 Stück Salatgurke
1 großes Matjesfilet
4 kleine Heringsröllchen
1 Bund Schnittlauch

Mineralwasser
Crème fraîche mit Meerrettich cremig rühren, mit Salz und Pfeffer pikant abschmecken und die Brote dick damit bestreichen. Zwiebel abziehen und in Ringe, die Gurke in Scheiben und den Matjes in vier Stücke schneiden. Die Brotscheiben halbieren. 4 Scheiben mit Feldsalat, Zwiebelringen und je einem Heringsröllchen belegen, die restlichen Brote mit Gurkenscheiben, Zwiebelringen und Matjes belegen und mit Schnittlauchröllchen bestreuen. Dazu Mineralwasser trinken.
Pro Person: 223 kcal (933 kJ), 8,8 g Eiweiß, 29,7 g Fett, 11,5 g Kohlenhydrate (1,0 BE)

Quelle: http://www.wellness-gesund.info/Rezepte/Wellness-Rezepte/02-Fruehstueck-Kater-Fruehstueck-Druck.html

Mensa-Man-Mertens wünscht guten Appetit.

Katertipps für den Morgen danach

Katze aus dem Sack

Nachdem der Kater an sich kein Mythos ist, sondern ein fester Bestandteil im Alltag des Kurzzeitkarnevalisten ist, ranken sich viele Mythen um das Phänomen der Katzenjammervertreibung. Auch wenn die Medizin den gläsernen Menschen anstrebt, konnte sie sich der Aufklärung dieser Mythensammlung bisher nur annähern. Wir starten dennoch einen Versuch und fragen: Was holt den Kater aus dem Sack?
In der Tat basieren die Anti-Kater-Mittelchen vielfach nur auf den Erfahrungswerten der Probanden. Zumindest konnte man aber einige Faktoren isolieren, die die Katerbildung bedingen und fördern.
Jeder, der schon einmal einen Kater als sein eigen nennen konnte, kennt die Symptome, die ihn kennzeichnen: stechender bis pochender Kopfschmerz, kalter Schweiß und Übelkeit, allgemeine Antriebslosigkeit. Als medizinisch erwiesen gilt, dass dafür das Zellgift Acetaldehyd verantwortlich ist, welches beim Abbau von Alkohol entsteht. Eine andere Hypothese, die speziell die Kopfschmerzen erklären soll, besagt, dass durch den enormen Wasserverlust das Gehirn schrumpft. Der Schmerz ist sozusagen der Hilfeschrei des Hirns nach Wasser.

Von Anti-Kater-Mittelchen und anderen Mythen

Wenige Menschen laben sich gerne an Schmerz, und noch weniger Menschen gibt es, die sich gerne die eben beschriebenen Symptome herbeisaufen wollen. Die Suche nach Trinkmöglichkeiten ohne anschließende Reue gestaltet sich also leicht als die Suche nach dem Heiligen Gral - ein gewagtes Bild, aber gelungener Ausdruck des emsigen Bemühens nach Erfüllung der Sehnsüchte.
Das erwünschte Danach wird maßgeblich durch das richtige Davor geprägt. So rät man ja dazu, vor dem vermehrten Alkoholkonsum fettige Speisen zu sich zu nehmen, um nicht zu schnell betrunken zu sein. Tatsächlich bewirkt die Aufnahme von Fetten in Form von Fritten mit Majo bis hin zu einem Gläschen Olivenöl , dass der Körper zunächst vornehmlich mit deren Abbau beschäftigt ist. Die Wirkung des Alkohols wird somit aber nur verzögert. Die blaue Stunde kommt also bestimmt.
Wenn diese Maßnahme also nicht wirklich funktioniert, kann dem Kater dennoch bedingt effektiv entgegentreten werden.
Das oberste Gebot ist aber dafür: Alles in Maßen und immer genug Wasser trinken. Durch den Alkohol im Blut wird nämlich das Hormon Vasopressin gehemmt, welches die Aufgabe hat, Wasser im Körper zu halten. Durch die erhöhte Blasenaktivität schwemmt der Körper zu viele Mineralstoffe aus, der Körper dehydriert, die Folgen sind gnadenlos. Auch Nikotin – aktiv oder passiv konsumiert – fördert den Kopfschmerz. Auch soll man, wenn man schon Alkohol durcheinander trinken muss, so genannte dunkle Alkohole vermeiden. Im Gegensatz zum Klaren enthalten dunkle Alkohole wie Whiskey oder Weinbrand Begleitstoffe, die den Kater fördern.
Insofern man aber nicht moderat war im Trinken, keine Vorkehrungen in empfohlener Weise getroffen hat, kann einem der Kater eine volle Breitseite verpassen. Was kann man jetzt noch tun, wie ist einem dann noch zu helfen? So hört man zuweilen von der Pille davor und dem Konterbier danach. Ist das tatsächlich effektiv?
Manch einer rät dazu, vor dem Trinken bereits eine Kopfschmerztablette zum Beispiel in Form von Aspirin zu nehmen. Das allerdings ist hochgradig uneffektiv, da eine Kopfschmerztablette nur wirksam Symptome bekämpfen kann, wenn diese Symptome tatsächlich auch schon da sind. Das ist natürlich dann nicht der Fall. Wohl kann man eine Tablette vor dem Schlafengehen konsumieren; dann ist die Wirkung eher Erfolg versprechend. Zusätzlich viel Wasser zu trinken ist aber allemal ratsam.
Das Konterbier hingegen bringt nur kurzfristig den wünschenswerten Effekt: Der Alkohol weitet die Gefäße, was zu einem begrenzten Wohlgefühl führt. Der Alkoholabbau wird aber nur verzögert, der Kater ist unvermeidlich.

Das klassische Katerfrühstück

Was also bringt dann das klassische Katerfrühstück?
Viele preisen den Rollmops als das Anti-Katermittel par excellence. Wie weiter oben beschrieben, führt der Alkoholkonsum zu einem übermäßigen Mineralienverlust. Der saure Rollmops führt diese verlorenen Mineralien dem Körper wieder zu. Zudem fördert es das Durstgefühl; man trinkt Wasser und füllt die leer gelaufenen Zisternen des Körpers.
Man kann natürlich auch andere Mineralien und salzreiche Nahrungsmittel zu sich nehmen: Hauptsache, die Nahrung ist nährstoffreich.
Ansonsten sollte man sich dazu zwingen, sich zu bewegen, etwa spazieren gehen oder schwimmen, damit der Körper auf Touren kommt und den Alkohol schneller abbaut.

Ansonsten gilt: Wer saufen kann, der kann auch katern.

Quelle: http://www.Quarks & Co | Volksdroge Alkohol | Sendung vom 10.02.2004 .quarks.de

25
Jan
2008

Serviervorschlag anlässlich des Tages zur Deutsch-Ungarischen Wurstfreundschaft

Anlässlich des Tages der Deutsch-Ungarischen Wurstfreundschaft hat Hochschulradio Aachen einen Experten aus Ungarn eingeladen, der im Rahmen eines Gesprächs mit Mensa-Man Mertens live im Studio eine ungarische Wurstspezialität vorgestellt hat. Pussta-Boy Peter, so sein Name, hat die Debrecziener Wurst, eine Kulinarität aus seiner Universitätsstadt, präsentiert, die in Österreich, Süddeutschland und in den Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie sehr beliebt ist. Dass sie einzigartig lecker schmeckt steht außer Frage. Die Gründe hierfür hat unser exklusiver Gast folgendermaßen erklärt: Hergestellt wird diese Wurst aus grobem Schweinefleischbrät, also aus feingehacktem oder feingemahlenem Fleisch. Die Fleischmasse wird sodann mit edelsüßem Paprika gewürzt, in Naturdärme gefüllt, gegart und geräuchert. Die ganz besondere Zubereitungsart sei es, die sie selbst nach längerem Kochen noch weich und saftig schmecken lässt. Laut Pußta-Boy müsse dazu Senf gereicht werden. Allein die Zubereitungsbeschreibung ist schon ein enormer externer Speichelproduzent! Dazu empfiehlt der Experte als passenden Liquid-Pendant einen Aperitiv naamens „pálinka“. Das ist eine Art Schnaps, gebrannt aus allerlei Obst. Zum Essen selber schmeckt vorzüglich ein trockener Rotwein aus der Gegend der lieblichen Donau.
Na, dann: Mahlzeit!

Der Morgen danach

Die Morgensendung im Hochschulradio Aachen auf der 99,1 MHz

Aktuelle Beiträge

Nachrichten
Neubau-Einweihung an der RWTH Die neugebaute Versuchshalle...
radiot - 20. Dez, 09:07
Nachrichten
Das Autonome Zentrum ist gerettet. Das AZ wird mindestens...
radiot - 2. Nov, 09:50
Nachrichten
Dr. Christina Regenbogen von der Aachen-Jülicher Forschungsallianz...
radiot - 18. Sep, 11:06
Lokalnachrichten
Gestern fanden sich mehrere Menschen am Elisenbrunnen...
radiot - 17. Sep, 11:43
Nachrichten
Die FH Aachen und die Handwerkskammer Aachen kooperieren...
radiot - 13. Sep, 09:26

Suche

 

RSS Box

Status

Online seit 6848 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 20. Dez, 09:07

Credits