6
Jun
2008

Die märchenhafte "Penelope" - jetzt im Kino

Dass die Zeit der Märchen in der modernen Kino-Welt nicht mehr viel zu suchen hat, ist ein gern gestreutes Gerücht, dass aber schlicht jeder Berechtigung entbehrt. Denn ist nicht jede Geschichte, die auf der Leinwand erstrahlt, lebendiger Beweis für das Fortbestehen von Mythen und Märchen.
Dies gilt natürlich nicht für sinnentleerte Action-Spektakel a la Rambo 4, wohl aber für jeden normalen Film, der der Formel folgt: Held/Heldin befindet sich auf der Suche – zumeist nach sich selbst. Auf dem Weg dorthin stellen sich einem/einer gewisse Probleme in den Weg, die es zu überwinden gilt. Am Ende steht die Veränderung. Zum Besseren, oder manchmal auch zum Schlechteren.
Aber im astreinen Märchen gewinnt der Held und lebt glücklich bis an das Ende seiner Tage.
Im Fall von „Penelope“ nun ist der Held weiblich und mit einem Fluch a la „Die Schöne und das Biest“ belegt. Nachdem ein Vorfahr Penelopes eine Liebesbeziehung mit einer Dienstmagd hatte und diese sich nach der Zurückweisung durch ihn das Leben nahm, wurde das Adelsgeschlecht der Wilhern von einer Hexe verflucht: Der erste weibliche Nachkomme soll als Untier zur Welt kommen, und der Fluch vermag erst gebrochen zu werden, sobald jemand ihresgleichen daherkommt und sie nimmt, wie sie ist. Über Generationen werden allerdings nur männliche Nachkommen gezeugt. Und schließlich betritt Penelope (Christina Ricci) die Bühne – perfekt verunstaltet mit Schweineohren und -nase. 25 Jahre lebt sie so schon in ihrem goldenen Käfig, von der Öffentlichkeit und sensationshungrigen Paparazzi abgeschirmt. Und seit ihrem 18. Lebensjahr versucht ihre Mutter, sie erfolgreich an den adligen Mann zu bringen, damit auch sie, die Mutter, endlich wieder ungehindert in der Öffentlichkeit verkehren kann, denn sie leidet augenscheinlich noch mehr unter der Verunstaltung als Penelope selbst.
Doch jedes Mal, wenn Hoffnung aufkommt, ein geeigneter Partner sei nun gefunden, schlägt Penelopes Ansichtigwerden die Bewerber in die Flucht.
Erst mit Max (James McAvoy) scheint die Erlösung in greifbare Nähe gerückt. Anders als alle anderen scheint er sich tatsächlich für Penelope an sich zu interessieren und nicht von ihrem Äußeren abschrecken zu lassen. Was Penelope allerdings nicht weiß: Max ist eigentlich Johnny, ein abgebrannter Spieler, der sich nur hat anheuern lassen, um Fotos von ihr zu besorgen.
Als er sie nicht heiraten möchte, entschließt sich Penelope, aus ihrem goldenen Käfig auszubrechen und zu emanzipieren.
Die Freiheit ist – nach dieser längeren Story-Umreißung – das Kernthema dieses Märchens.
Denn durch ihren Befreiungsversuch (der auch gelingt), wird wie nebenbei auch der Fluch gelöst.
Das Ganze geschieht auf recht amüsante Art und Weise, mit leicht burtoneskem Einschlag, aber natürlich fröhlicher. Liebevolle Ausstattung und sympathische Ausgestaltung der Charaktere zeichnen dieses Erstlingswerk von Regisseur Mark Palansky aus. Und auch die Protagonisten Christina Ricci und James McAvoy machen eine gute Figur in dieser kleinen, feinen Produktion.
Ich möchte sagen, dass die Schweinsnase Ricci gut zu passen vermag, unterstreicht sie doch nur die Schönheit ihrer Augen. Weitere erwähnenswerte Darstellungen liefern Richard E. Grant als besorgter Vater ab sowie Peter Dinklage als reumütiger Paparazzo und Reese Witherspoon als Freundin, die Penelope mit in die neue Welt einführt.
Dieses klassische moderne Märchen sei nicht nur allen Pärchen zu empfehlen, sondern auch allen Menschen, die das Träumen noch nicht verlernt haben....

Der Film läuft ab dem 05. Juni im Cinekarree jeden Tag um 17:15 und 20 Uhr

Viel Spaß wünscht euch euer Cineman

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