7
Apr
2008

Essen wie der MensaMan in Barcelona

...mit Textüberschriften ist es wie mit Pralinen: Nicht immer spiegelt der Name die erwartete Geschmacksrichtung wider. So muss ich gestehen, dass ich mich zu gerne von Namen blenden lasse - zuletzt geschehen am vorigen Freitag: ich befand mich gerade auf dem Weg zum Hafen jenseits des Placa de la Carbonera (nicht Carbonara - ich mache nicht jedes Wortspiel mit), als ich auf der Av. del Paral.lel an einer Futterstätte vorbeischlenderte, deren Namen mich unweigerlich in ihren Bann zog: Rte. Düsseldorf - original mit Umlaut. Sie bewarben dort typisch deutsche Spezialitäten wie Bratwurst oder Frankfurter. Sie hatten mich. Zwar nicht sofort, aber sie hatten mich. So weit ging denn die Neugier, dass ich auf dem Rückweg extra ein paar Kilometer mehr und billigend in Kauf nahm, um in diesem Bistro einzukehren und die für 2,60€ im Angebot stehende Frankfurter zu erwerben. Ich Depp! Die Wurst, die der Kühltheke widerwillig entnommen wurde, war mickrig und wurde nicht attraktiver durch das Bad im weiß Gott! wie alten Fett. Das labberige Weißbrot schien direkt aus dem Mülleimer entnommen worden zu sein, zumindest gemahnte mich die Kippkonstruktion inklusive blauem Müllsack an eben solchen. Geschmacklich war das Ganze leider trotz vermehrter Beimengung von Ketschup und Senf wahrlich keine Offenbarung, so dass ich zwar gesättigt aber lukullisch unbefriedigt von dannen trottete.
Abends gingen wir im Carrer del Commerc, Nähe Hauptbahnhof, im Thai Cafe essen. Aufgrund des nicht unbedingt landestypisch zu nennenden Gaumencharakters werde ich nicht näher auf den Speiseplan eingehen.
Wirklich deliziös ging es erst am Samstag weiter, als wir uns den baskischen Separatisten in der Calle de l'Argenteria im Sagardi näherten. Per Metro ist das ganz einfach: in der Nähe der Station St. Martí wohnend steigt man schlichtweg in die L2 Richtung Paral.lel, um am Passeig de Gràcia in die L4 Richtung La Pau umzusteigen. An der Station Jaume l steigt man aus und schon ist man nach wenigen Metern am Ziel: Sagardi - euskal taberna. Das Konsumprinzip ist ganz simpel: Auf der Theke, die sich in mehreren Kurven durch das Etablissement zieht, befinden sich Tabletts, bestückt mit einer Vielzahl von sogenannten pintxas. Diese stellen sich als mit diversen Köstlichkeiten belegte Baguettescheibchen heraus, die durch einen Spicker zusammengehalten werden. So gibt es verschiedenste Käse-, Fisch-, Fleisch-, Käse- oder auch vegetarische Spezialitäten, die zum Ausprobieren einladen. Jede pintxa kostet 1,70€. Man sammelt seine Spicker und rechnet sie schließlich an der Kasse ab. Mir hat sich nicht ganz erschlossen, ob man mit geheimen Kameras die Gäste kontrolliert oder tatsächlich auf die Ehrlichkeit dieser hofft.
Eine kleine Besonderheit möchte ich abschleißend noch erwähnen, auch wenn ich die vielleicht wichtigste Information schuldig bleibe: Barcelona lädt mit einer Vielzahl von Möglichkeiten zu einem ausgedehnten Nachtleben ein. Da sich aber nicht alle diese Möglichkeiten in unmittelbarer Nähe zueinander befinden, muss man den ein oder anderen Spaziergang billigend in Kauf nehmen. Doch auch der Motor für diesen Spaziergang muss nicht trocken laufen. Dafür sorgt eine Armada an Bierdosenverkäufern; in Scharen bemühen sie sich um einen - mit Sixpacks bewehrt. Mich persönlich schüchtern aufdringliche Verkäufer (auf den Straßen sowie in den Läden) ein und ich meide sie, wo ich nur kann. So habe ich also den Preis (noch) nicht herausfinden können, schätze aber ihn als überteuert ein. Denn was kostet schon eine Dose Estrella im gewöhnlichen Laden?
Mit dieser niederprozentigen Frage schließe ich meinen Bericht.
Und wie der Spanier so schön ungenau sagt: Hasta manana!
Mit für euch live aufgeschrieben aus Barcelona euer Mhm!

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