25
Jul
2008

Endlich ist Sommer

Juchei! Es ist Freitag. das Wochenende ist da, Deutschland ist im Obama-Fieber, Alex ißt Schokoküsse aus dem Schwarzwald und sogar die Temperaturen sind endlich sommerlich. Doch Vorsicht, das ein oder andere Gewitterchen ist auch im Gepäck.

Denn so höret die Stimme des Wettergottes (Wolfgang7,25-30):

Rückblick:
Letzte Woche wurden wir noch von atlantischen Tiefausläufern geplagt, die sich die Klinke in die Hand gegeben hatten, so besserte sich doch ab Mittwoch die Lage spürbar. Ein Hoch über Skandinavien blockiert den Tiefs vom Nordatlantik den Weg und führt mit einer östlichen Strömung trockene und wolkenlose Luft heran.
Dieses Hoch, nordwestlich von uns, wird flankiert von zwei Tiefdruckgebieten, eins über Südosteuropa und eins über dem Ostatlantik. Diese Konstellation, Hoch im Norden und je ein flankierendes Tief im Südwesten und Südosten wird Omegalage genannt, weil das Strömungsmuster wie ein Omega aussieht. Omegalagen sind üblicherweise recht beständig und verlagern sich nur langsam, vorausgesetzt, die drei Druckgebilde sind gut ausgestattet.

aktuell...:
... Jetzt soll man sich aber nicht zu sehr freuen, denn wir liegen schon kurz vor dem Einflussbereich der flankierenden Tiefs im Südwesten, so dass das Wetter zwar hochsommerlich, aber eben gewittrig wird. Außerdem beginnt das skandinavische Hoch zu schwächeln und zieht sich auch noch nach Osten zurück, so dass feuchtere Luft herangeschafft wird. Damit und zusammen mit nahendem Tiefdruckeinfluss von Südwesten hier steigen Schwüle und Gewitterneigung stark an. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit sind hohe Niederschlagsmengen zu erwarten, die zudem dank der schwachen Höhenströmung lokal konzentriert fallen werden. Da jedoch die exakte räumliche Zuordnung von Schauern und Gewittern in einer Vorhersage nicht möglich ist, bleibt abzuwarten, welche Gebiete genau getroffen werden. Das lässt sich z.B. am Regenradar im Internet bestens live und in Farbe verfolgen.

heute:
zeigen sich anfangs nur wenige Wolken, später ziehen die ersten Schauer, vereinzelt auch leichte Gewitter, auf. Mit 27 Grad wird es deutlich wärmer als die letzten Tage.

Samstag:
ist es vormittags noch stark bewölkt, mittags bilden sich wieder Schauer und teils schwere Gewitter mit Gefahr von Starkniederschlag und Hagel, die auch spät abends noch aktiv sind. Bei 27 Grad zwar genauso warm wie heute, aber deutlich schwüler.

Sonntag:
gibt es den ganzen Tag einzelne Schauer oder besonders nachmittags leichte Gewitter. Weiterhin schwül-warm.

Montag:
bleibt es den ganzen Tag bei 30 Grad unterschiedlich bewölkt, aber weitgehend trocken.

Trend:
Die Schauer und Gewitter bleiben uns bis etwa Mittwoch erhalten, dann dreht die Strömung auf Südwest bis West, wodurch wieder mildere atlantische Luft zu uns gelangt. Es bleibt für den Rest des Juli weiterhin schwül-warm.

Mensa-Man Elmar empfiehlt afrikanische Speisen und legt euch den
neuen Kinofilm "Dark Knight" ans Herz:

Ok, ich gestehe: Ich bin kein Amerikaner. Aber ich bin ein Freund amerikanischer Comicverfilmungen. Und als solcher habe ich dieses Jahr schon einiges geboten bekommen. Nach der durchweg gelungenen und überzeugenden Umsetzung des Iron Man durch Marvel als hauptverantwortliche Produktionsfirma, konnte ich diese Woche gleich zwei weitere Comicverfilmungen sehen: Den bereits vor zwei Wochen gestarteten unglaublichen Hulk mit Edward Norton in der Neuauflage – ebenfalls aus dem Hause Marvel. Ein durchaus passabler Auftritt des grünen Wüterichs, inszeniert von Louis Leterrier, einem Mann für die Actionlastigkeit (The Transporter 2, Unleashed). Tatsächlich ist diese Version ungleich aggressiver ausgefallen als Ang Lees 2003er Psychostudie (die ich übrigens gerade wegen der vielen stillen Momente sehr gut fand). Anders als Hulk orientiert sich der neue Incredible Hulk mehr an der gleichnamigen Serie mit Bill Bixby und Lou Ferrigno in den Rollen des Dr. Banner bzw. des Hulk, wovon letzterer auch einen Cameo-Auftritt im Film erhält. Dr. Bruce Banner ist weiterhin auf der Flucht vor dem Militär und seinem Alter ego, der personifizierten Wut, dem Hulk. Für einige Zeit gelingt ihm das auch. Doch dann wird er von den Militärs, in Form des Generals Ross (William Hurt), entdeckt und vom hartnäckigen Söldner Emil Blonsky (Tim Roth) verfolgt. Bruce Banner erleidet einen Rückfall, hinterlässt einen Anfall von Chaos. Emil Blonsky unterzieht sich einer ähnlichen Behandlung wie Banner und mutiert in seinem Jagdwahn zum Abomination, einer abscheulichen und abgrundtief bösen Variation des Hulk. Die Action kulminiert im direkten Aufeinanderprallen der beiden Kolosse.
Im Prinzip ist damit schon alles gesagt. Allein durch den Charaktermimen Edward Norton ist diese Verfilmung nicht nur Popcorn-Kino, sondern Popcorn-Kino mit einem gewissen Anspruch. Im Falle des Hulk stört es nicht, dass das gesamte Schauspieler-Ensemble für den neuen Film ausgetauscht wurde (des Weiteren Jennifer Connelly durch Liv Tyler). Aber der Star ist natürlich der unglaubliche Hulk, die digitale Verkörperung des in uns allen steckenden Es. Und so werden die CGI-Effekte selbstredend besonders kritisch betrachtet. Und es kann Entwarnung geben: Die Animation des Hulk ist besser ausgefallen, als es der Trailer zunächst vermuten ließ. Dennoch – die Erwartungshaltung wächst von Film zu Film – gibt es immer noch viele Möglichkeiten, an der überzeugenden Täuschung des Filmzuschauers zu arbeiten.
Aber darüber schaue ich hinweg, solange nur das Thema faszinierend bleibt: Wie werde ich Herr meiner Triebe, meiner unsäglichen Wut? Und wie wurde ich zu dem, der ich bin? Existentielle Fragen, die auch in der Comicwelt an Wert nicht verlieren.
Vorläufiges Fazit: Für solch einen Giganten des Marvel-Universums ist doch eher nur eine zweidimensionale Interpretation in der filmischen Umsetzung herausgekommen.

Aber schließlich handelt es sich hierbei nur um Geplänkel von gestern. Für den wahren Held unter den filmischen Comicadaptionen habe ich mich auf eine Zeitreise begeben. Um genau zu sein bin ich vier Wochen nach vorne gesprungen und schildere hier nun meine Eindrücke von nichts Geringerem als THE DARK KNIGHT!!! Jaawolll, ich habe ihn bereits und legal gesehen – und zwar bei unseren Nachbarn, den Niederländern, die sich simplifizierenderweise das Synchronisieren sparen und sich damit sprachlich und akustisch bereichern.
Und was kann ich berichten?...Sprachlos bin ich nicht, aber voll des überschwänglichen Lobes: Der absolute Hammer! Natürlich sind die SFX bei Comicverfilmungen wichtig und diese im Film selbstverständlich wunderbar eingepasst: kein Schnickschnack, keine holprigen CGI-Effekte, nur bodenständige Action auf höchstem Niveau. Das dazu. Wichtiger hingegen: Regisseur Christopher Nolan ist sich treu geblieben und sich selbst dabei übertroffen. Die Charakterzeichnungen sowie die Story bleiben im Vordergrund. Und vielleicht das Wichtigste: Nolan ist ein Filmemacher, der seine Figuren ernst nimmt und sie eben nicht der Lächerlichkeit preisgibt, wie das leider zu häufig bei Comicverfilmungen der Fall ist (traurige Beweise dafür sind die Spawn-Verfilmung und natürlich die beiden letzten Teile der alten Batman-Reihe).
Storymäßig schließt sich The Dark Knight an den Batman Begins an, in dem der Joker seine Visitenkarte abgegeben hatte.
Bruce Wayne geht mit seiner anderen Identität immer noch auf Verbrecherjagd, um endlich seinen Frieden zu finden und zurück zu Rachel Dawes (Maggie Gyllenhaal ersetzt Katie Holmes) zu gehen. Denn solange in Gotham City noch das Verbrechen herrscht, kann Batman sein Cape noch nicht an den Nagel hängen. Hoffnung sieht er in Gestalt des Staatsanwalts Harvey Dent (Aaron Eckhart) aufdämmern. Dieser ist aufrichtig, unkorrumpierbar, gnadenlos. Und sein Typ ist in der Tat in dieser Stadt gefordert. Denn nicht nur ist der Maffiomob sehr aktiv, sondern erscheint die Nacht zur Zeit besonders düster, regt sich doch ein Schurke, den es in dieser Sinisterheit noch nie gegeben hat: ein Freak, dessen Zeichen unmotiviertes Chaos, perfide Intrigen und ein irres Lachen sind.
Dieser Film hat alles, um einer klassischen Tragödie gleichzukommen: ein strahlender Held, der aufsteigt, um umso tiefer zu fallen, Missverständnisse und unerfüllbare Liebe. Und einen Bösewicht, wie es ihn in dieser Form wohl noch nie gegeben hat. Allein, wie sich dieser Joker den anderen auf der anderen Seite des Gesetzes vorstellt, ist verdammt ins kollektive Gedächtnis einbrennend. Der von Jack Nicholson dargestellte Ur-Joker in Tim Burtons Version mag noch gegen Heath Ledgers Performanz dagegegen zu halten. Tommy Lee Jones als Harvey Two Faces hingegen ist nicht der Rede wert angesichts der entstellten Darstellung des Aaron Eckhardt (was natürlich auch dem schlechten Skript von Batman Forever geschuldet ist).
Sagte ich also, dass der Film The Dark Knight der absolute Hammer ist?
DC steht für Düstere Comicverfilmungen. Christopher Nolan sei Dank. Die neue Batman-Reihe hat nicht nur Kultpotential – sie ist jetzt schon Kult. Möge der angedachte dritte Teil in gleicher Besetzung das Licht des Projektors erblicken!

Für alle, die nicht mehr warten können und das irre Lachen im Original hören wollen – hier der Link zum Kino in Heerlen (Parkhaus ist direkt gegenüber – rechnet hier ca. 6,50 € Parkgebühren ein. Oder Fahrt mit der Euregiobahn: der Bahnhof ist in Blickweite des Kinos.): http://www.royaltheaters.nl/

Euer Cineman

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