7
Mrz
2008

Die Kino-Vorstellung

I. Into the Wild – ein Film von Sean Penn
Worum geht es?
Emile Hirsch spielt Christopher McCandles, einen verheißungsvollen jungen Mann, der nach seinem erfolgreichen Hochschulabschluss einer verheißungsvollen Karriere einen Arschtritt verpasst, seine Identität löscht und unter dem Pseudonym Alexander Supertramp sich auf einen Trip nach Alaska begibt, um sich selbst zu finden – was auch immer das heißen mag.
Diese Reise wird zwei Jahre dauern und unter tragischen Umständen enden: In der Wildnis nach einer Nahrungsmittelvergiftung gefangen, verhungert er schließlich elendiglich und allein. Tragische Ironie: Nur zwei Wochen nach seinem Tod wird sein Leichnam von Elchjägern gefunden.
Worum geht es wirklich?
Dies ist die vierte Regiearbeit von Sean Penn mit einem begnadeten Emile Hirsch in der Hauptrolle.
Trotz all seiner Tragik und vermeindlich fehlendem Happy End ist es ein lebensbejahender Film. Es ist ein Roadmovie abseits der Straße.
Im Wesentlichen geht es hier um die Funktionsweise eines Katalysators.
Der Supertramp fungiert als Katalysator für die Veränderungen, die er bewirkt, bei all denen, denen er begegnet und die mit ihm zu tun haben. Selbst seine Eltern, die vom Konsum eingenommenen, wandeln ihre verkrustete spießige Einstellung. Und am Ende katalysiert er sich sogar selbst. Eine sehr untypische Reaktion.
Fazit:
Nicht nur für Naturfreaks und Leute auf der Suche nach sich selbst. Beeindruckend!

II. In the valley of Elah
Regie: Paul Haggis
Worum geht es?
Dies ist erst die zweite Regie-Arbeit von Paul Haggis, der bisher eher als Drehbuchautor zum Beispiel von Million Dollar Baby von sich reden machte. In diesem Film widmet er sich einem leidgeprüften Vater, der sich auf die Suche nach seinem Sohn begibt, der gerade von einem Irakeinsatz zurückgekehrt ist und nun als verschollen gilt. Tatsächlich wurde er ermordet, auf grausame Weise verstümmelt und bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Der Vater, ehemaliger Militärpolizist, hat bereits seinen ersten,älteren Sohn, ebenfalls beim Militär, bei einem Einsatz verloren. Nun setzt er alles daran, die Untat aufzuklären. Behilflich dabei ist ihm eine staatliche Polizistin, die sich erst einer Kooperation sperrt, sich dann aber in ihrem Ehrgefühl angesprochen fühlt und ihn bei der Suche unterstützt.
Sie wird sich im Laufe der Ermittlungen emanzipieren und den nötigen Respekt ihrer Kollegen erlangen.
Die Tat wird letztlich aufgedeckt. Aber Erlösung ist damit noch lange nicht gegeben.
Worum geht es wirklich?
Der Titel des Films spielt auf eine Geschichte aus dem alten Testament an, auf den Kampf des Israeliten David gegen den Philister Goliath im Tal von Elah.
Es geht um die Angst und den Versuch der Überwindung dieser. Manchmal bleibt es aber auch nur bei dem Versuch...
Es geht um die Suche nach Wahrheit, die, selbst ausgesprochen, unbefriedigend bleibt.
Und es geht um die Rolle des Krieges und die Statisten, die Kinder, die in dieser Tragödie auf der Strecke bleiben.

Fazit: Für L.A-Crash gab es zwei Oscars. An diesen Erfolg kann dieser Film nicht anschließen. Dennoch ist Paul Haggis ein Werk gelungen, das unter die Haut geht. Der Mensch ist des Menschen Wolf – hier also ein weiterer trauriger Beweis, was der Krieg mit uns Menschen anstellt.

Kleine Randnotiz: Dies ist nach „No country for old men“ bereits der zweite Film diese Woche, in dem sowohl Tommy Lee Jones als auch Josh Brolin mitspielen. Hollywoodscher Klüngel oder Coincidence?

Des Wettergotts Wochendsprophezeiung

Rückblick:
letzte Woche war der Orkantief „Emma“, passend zum internationalen Frauentag morgen, das markante Wetterereignis. Es hielt seine Versprechungen durchaus ein, in Aachen wurden bei der Wetterstation des DWD „amtliche 101 km/h“, also Stärke 10, gemessen. In Bonn fiel innerhalb weniger Minuten zeitgleich die Temperatur von 12 auf 3,5 Grad, ein deutliches Zeichen für die Kaltfront, die für die morgendlichen Gewitter verantwortlich war.

aktuell:
Es bleibt nur kurz Zeit zum Luftholen und Dachziegel wieder einhängen, denn zum Wochenanfang ist wieder Sturm in Sicht. Bis dahin bestimmt ein alterndes und nahezu ortsfestes, aber umfangreiches Tief zwischen Island, Norwegen und Schottland mit SW-Wind und zeitweise leichtem Regen unser Wetter. Doch schon Samstag erscheint zwischen Grönland und Neufundland ein kleines Tief, das sich anschickt, groß und böse zu werden. Schon Sonntag Mittag steht es ca. 1000 km westlich von Schottland mit einem Kerndruck von unter 965 hPa, genau so tief wie Emma. Dieses Tief, das wohl „Inge“ heißen wird, liegt derart lehrbuchmäßig und entwicklungsgünstig in der Höhenströmung, dass ein explosionsartiger Druckfall von 24 hPa in 6 h vorhergesagt wird; zum Vergleich brachte es Emma nur auf 6 hPa/ 6h. Der Höhepunkt wird mit etwa 940 hPa Montag Mittag über Nordirland erreicht werden, danach löst es sich rasch auf, so dass wir nicht in das Orkanfeld geraten. Auch in den Folgetagen kommen immer wieder Sturmtiefs vom Atlantik, so dass es sinnvoll ist, Spaziergänge im Wald zu vermeiden und sich bei Bedarf auf www.wettergefahren.de über die aktuelle Lage zu informieren.

heute:
...bleibt es bedeckt, abends kann es leicht regnen, Wind SW 3, max. 9 Grad.

Samstag:
...zeigt sich sogar die Sonne, erst gegen Abend zieht es sich zu, bleibt aber trocken. Zeitgleich frischt der SW-Wind allmählich von 3 auf 5 auf, in Böen 6-7.

Sonntag:
...regnet es immer mal wieder, das Hauptthema wird aber der Wind sein: S-SW 5, Böen 7-8. Dank des SW-Windes wird es noch 8 Grad warm.

Montag:
...geht es dann los mit „vermutlich-Inge“. Im Tagesverlauf zieht Regen auf, der zu einem Ausläufer des Orkantiefs gehört. Vorher kommt der Wind aus SW, danach W, 5-6, Böen 7-8.

Trend:
erst nach dem Ausläufer von Inge, die inzwischen gealtert ist, geraten wir in das komplette Sturmfeld, dann sind auch Böen bis Stärke 10 möglich. Erst Donnerstag flaut der Wind wieder ab. Disclaimer: Noch ist der genaue Verlauf für den Wochenanfang und die Wochenmitte nicht klar, wegen der potentiellen Gefährdung bitte die Unwetterwarnungen beachten.

Der Morgen danach

Die Morgensendung im Hochschulradio Aachen auf der 99,1 MHz

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